100. Sitzung
KSTU – hier entstehen Dienstleistungen für Garagisten
16. Februar 2021 agvs-upsa – In der Mobilcity steht am 23. Februar 2021 ein kleines Jubiläum auf dem Programm. Zum 100. Mal trifft sich die Kommission Service, Technik und Umwelt (KSTU) zu einer ordentlichen Sitzung. (Fast) seit der ersten Stunde dabei ist Kurt Giger. Der Geschäftsführer der Ruckstuhl-Gruppe blickt zurück.
Ausserdem nimmt an jeder Sitzung einer der AGVS-Kundendienstberater teil. «Er erstattet uns jeweils einen Bericht über seine Erlebnisse und Erfahrungen bei den Garagistenbesuchen. Für uns sind das wertvolle Einblicke», sagt Kurt Giger. Die Nähe zu den Garagisten ist ein wichtiger Faktor, um Dienstleistungen zu entwickeln, die diese in ihrem betrieblichen Alltag unterstützen. Geplant ist zudem, weitere Gäste an die KSTU-Sitzungen einzuladen: Chargenträger aus den Sektionen beispielsweise oder auch Lernende, die ihre Sicht der Dinge darlegen und neue Perspektiven in die Diskussion einbringen.
Nicht jedes Projekt sei von Erfolg gekrönt, gibt Kurt Giger unumwunden zu. Die Arbeitsweise der Kommission kann daher guten Gewissens als «Trial and Error – Versuch und Irrtum» bezeichnet werden. Man versucht etwas. Wenn es funktioniert, perfekt. Wenn nicht, wird optimiert oder abgeblasen. «Was wir machen, muss Hand und Fuss haben», sagt Kurt Giger. Kommissionsarbeit ist oft Arbeit im stillen Kämmerlein, die Resultate sind meistens erst nach Monaten oder Jahren sichtbar. Zum Engagement für die KSTU gehören für Kurt Giger neben den vier Kommissionssitzungen pro Jahr inklusive Vorbereitung und Erledigung der daraus erfolgenden Aufgaben auch die jährlichen Gespräche mit den vier grössten Versicherern (Allianz, Axa, Mobiliar und Zurich). Rund vier Wochen im Jahr ist Kurt Giger auf diese Weise für die KSTU im Einsatz. «Schreiben Sie das lieber nicht, sonst bekommt mein Chef noch Wind davon», scherzt er.
Dabei war es ausgerechnet sein Chef Martin Ruckstuhl, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Ruckstuhl-Gruppe, der ihn in die KSTU brachte. Aus einer Mappe zieht Kurt Giger die Einladung für seine erste Sitzung am 17. Juni 1999 – damals noch per Fax: «Martin Ruckstuhl sass vor mir in der Kommission, kam aber zum Schluss, dass er zu wenig beitragen könne. Also hat er mich vorgeschlagen. Das ist wie im Militär: Man geht erst, wenn man einen Nachfolger portieren kann.» Die Arbeit von bald 22 Jahren für die KSTU erfülle ihn bis heute mit grosser Befriedigung, sagt Kurt Giger. «Man ist an vorderster Front dabei, man kann etwas bewegen.» Und als Nebeneffekt lerne man viele Leute kennen und vergrössere so sein Netzwerk: «Ohne meine Arbeit in der KSTU wäre ich heute kaum im Vorstand der AGVS-Sektion Zürich.»
Die Informationen von der Front sind wichtig für die Arbeit der Kommission und für die Kreation von neuen Dienstleistungen. Am Beispiel «Tuttobene»: Als einige Versicherer begannen, vermehrt Einfluss auf die Schadensteuerung zu nehmen, kamen Garagisten auf die Kommissionsmitglieder zu mit der Bitte, etwas zu unternehmen. Giger: «Es gab zuvor eine Broschüre. Die war zwar gut gemacht, stiess aber auf ein geringes Echo.» Also ging die KSTU auf die Versicherer zu und suchte nach Lösungen: «Teilweise wurden wir abgewimmelt. Mit der Allianz schliesslich fanden wir eine Einigung in Form von ‹Tuttobene›, der Motorfahrzeugversicherung der AGVS-Garagisten. Ich kann heute jedem Garagisten mit gutem Gewissen sagen: Wenn du Probleme mit der Schadensteuerung hast, dann komm zu ‹Tuttobene›.»
Dass die KSTU auf mögliche Partner zugeht, ist der eine Weg. Ein anderer Weg ist jener, dass Anbieter von Produkten und Dienstleistungen auf den AGVS zukommen und Partnerangebote lancieren möchten. Oft entstehen neue Dienstleistungen, indem KSTU-Mitglieder ihre Ideen, die in der eigenen Garage funktionieren, in die Kommission einbringen. Die Online-Terminplanung von Terminland ist so ein Beispiel. Kurt Giger: «Bei der Ruckstuhl-Gruppe arbeiten wir seit einiger Zeit mit Terminland und haben sehr gute Erfahrungen gemacht.» Die Kommission prüfte in den letzten zwei Jahren verschiedene dieser digitalen Tools und kam zum Schluss, dass Terminland die Anforderungen am besten erfüllt. Heute empfiehlt der AGVS seinen Mitgliedern den praktischen Terminplaner. Beschlossen wurde dies vom AGVS-Zentralvorstand, der die Vorschläge und Empfehlungen der Kommission abschliessend beurteilt.
Aktuell sind es vor allem digitale Projekte, welche die KSTU beschäftigen. Kurt Giger hat trotz seiner mittlerweile 59 Jahre eine sehr pragmatische Einstellung zur Digitalisierung: «Die digitalen Projekte lassen sich nicht verhindern. Sie sind ganz einfach da. Die Frage ist lediglich, in welches Boot wir uns setzen wollen.» Neben digitalen Tools, die unser aller Leben in den letzten Jahren verändert haben und noch massiv verändern werden, sind es aber oft auch sehr einfache, heute selbstverständliche Dinge, die auf die KSTU zurückgehen: die Kalkulation von Ersatzwagen, das Probefahrten-Formular, die Abnutzungsstandards von Leasingfahrzeugen, um einige Beispiele zu nennen. Die KSTU setzt damit schweizweit einheitliche Standards. «Damit nicht jeder alles für sich neu erfinden muss», wie es Kurt Giger ausdrückt.
Sechs Berufsjahre hat Kurt Giger noch vor sich, danach tritt er in den Ruhestand. bis dahin wird er sich weiterhin mit Engagement, Ideenreichtum und seinem grossen Wissen über die Schweizer Autobranche für die KSTU einsetzen. Was sein Nachfolger mitbringen muss, ist jetzt schon klar: «Als Mitglied dieser Kommission muss man innovativ sein, analytisch und hinterfragend und man darf kein Egoist sein. Man muss gerne für das Gewerbe arbeiten.»
sco. Der Name der Kommission mag etwas sperrig klingen. Doch die Leistungen, die sie in den letzten 25 Jahren für die Schweizer Garagisten erbracht hat, dürfen sich durchaus sehen lassen. Sei es «Tuttobene», ein White-Label-Produkt der Allianz, das die Schadensteuerung in den Händen der Garagisten hält, die Occasionsgarantie «AGVS Garantie by Quality1 AG», mit der sich Händler (und deren Kunden) vor unerwarteten Reparaturkosten absichern können, oder der Scheibenreparaturflyer mit dem lautmalerischen Titel «Klirr!» und dem Aufkleber für kleinere Schäden an der Frontscheibe: Die Ideen für alle diese AGVS-Dienstleistungen entstammen der KSTU, die organisatorisch im Bereich Branchenvertretung von AGVS-Geschäftsleiter Markus Aegerter angesiedelt ist.
Dasselbe gilt für den AutoEnergieCheck (AEC), der von der KSTU gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie entwickelt wurde. Seit der Lancierung der Dienstleistung im Jahr 2012 konnten die zertifizierten Garagisten bereits gegen 100 000 AEC an Fahrzeugen ihrer Kunden durchführen und auf diese Weise beeindruckende 120 000 Tonnen CO2 einsparen.
«Es geht darum, Dienstleistungen für die Schweizer Garagisten zu entwickeln und Lösungen für Problemstellungen zu finden, die alle oder einen Grossteil unserer Mitglieder betreffen», erklärt Kurt Giger die grundsätzliche Stossrichtung der Kommission, der neben Vertretern der AGVS-Zentrale in Bern aktuell zehn Garagisten angehören. Den Vorsitz hat René Degen inne, der im AGVS-Zentralvorstand den Bereich Dienstleistungen/Aftersales verantwortet. Die zehn Mitglieder sind so gewählt, dass jede Sprachregion vertreten ist, grössere und kleinere Betriebe, Markenhändler und markenunabhängige Garagen. So wird sichergestellt, dass Problemstellungen aus sämtlichen Perspektiven diskutiert und Lösungen gesucht werden, die für die ganze Branche relevant sind.
Dasselbe gilt für den AutoEnergieCheck (AEC), der von der KSTU gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie entwickelt wurde. Seit der Lancierung der Dienstleistung im Jahr 2012 konnten die zertifizierten Garagisten bereits gegen 100 000 AEC an Fahrzeugen ihrer Kunden durchführen und auf diese Weise beeindruckende 120 000 Tonnen CO2 einsparen.
«Es geht darum, Dienstleistungen für die Schweizer Garagisten zu entwickeln und Lösungen für Problemstellungen zu finden, die alle oder einen Grossteil unserer Mitglieder betreffen», erklärt Kurt Giger die grundsätzliche Stossrichtung der Kommission, der neben Vertretern der AGVS-Zentrale in Bern aktuell zehn Garagisten angehören. Den Vorsitz hat René Degen inne, der im AGVS-Zentralvorstand den Bereich Dienstleistungen/Aftersales verantwortet. Die zehn Mitglieder sind so gewählt, dass jede Sprachregion vertreten ist, grössere und kleinere Betriebe, Markenhändler und markenunabhängige Garagen. So wird sichergestellt, dass Problemstellungen aus sämtlichen Perspektiven diskutiert und Lösungen gesucht werden, die für die ganze Branche relevant sind.
Ausserdem nimmt an jeder Sitzung einer der AGVS-Kundendienstberater teil. «Er erstattet uns jeweils einen Bericht über seine Erlebnisse und Erfahrungen bei den Garagistenbesuchen. Für uns sind das wertvolle Einblicke», sagt Kurt Giger. Die Nähe zu den Garagisten ist ein wichtiger Faktor, um Dienstleistungen zu entwickeln, die diese in ihrem betrieblichen Alltag unterstützen. Geplant ist zudem, weitere Gäste an die KSTU-Sitzungen einzuladen: Chargenträger aus den Sektionen beispielsweise oder auch Lernende, die ihre Sicht der Dinge darlegen und neue Perspektiven in die Diskussion einbringen.
Nicht jedes Projekt sei von Erfolg gekrönt, gibt Kurt Giger unumwunden zu. Die Arbeitsweise der Kommission kann daher guten Gewissens als «Trial and Error – Versuch und Irrtum» bezeichnet werden. Man versucht etwas. Wenn es funktioniert, perfekt. Wenn nicht, wird optimiert oder abgeblasen. «Was wir machen, muss Hand und Fuss haben», sagt Kurt Giger. Kommissionsarbeit ist oft Arbeit im stillen Kämmerlein, die Resultate sind meistens erst nach Monaten oder Jahren sichtbar. Zum Engagement für die KSTU gehören für Kurt Giger neben den vier Kommissionssitzungen pro Jahr inklusive Vorbereitung und Erledigung der daraus erfolgenden Aufgaben auch die jährlichen Gespräche mit den vier grössten Versicherern (Allianz, Axa, Mobiliar und Zurich). Rund vier Wochen im Jahr ist Kurt Giger auf diese Weise für die KSTU im Einsatz. «Schreiben Sie das lieber nicht, sonst bekommt mein Chef noch Wind davon», scherzt er.
Dabei war es ausgerechnet sein Chef Martin Ruckstuhl, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Ruckstuhl-Gruppe, der ihn in die KSTU brachte. Aus einer Mappe zieht Kurt Giger die Einladung für seine erste Sitzung am 17. Juni 1999 – damals noch per Fax: «Martin Ruckstuhl sass vor mir in der Kommission, kam aber zum Schluss, dass er zu wenig beitragen könne. Also hat er mich vorgeschlagen. Das ist wie im Militär: Man geht erst, wenn man einen Nachfolger portieren kann.» Die Arbeit von bald 22 Jahren für die KSTU erfülle ihn bis heute mit grosser Befriedigung, sagt Kurt Giger. «Man ist an vorderster Front dabei, man kann etwas bewegen.» Und als Nebeneffekt lerne man viele Leute kennen und vergrössere so sein Netzwerk: «Ohne meine Arbeit in der KSTU wäre ich heute kaum im Vorstand der AGVS-Sektion Zürich.»
Die Informationen von der Front sind wichtig für die Arbeit der Kommission und für die Kreation von neuen Dienstleistungen. Am Beispiel «Tuttobene»: Als einige Versicherer begannen, vermehrt Einfluss auf die Schadensteuerung zu nehmen, kamen Garagisten auf die Kommissionsmitglieder zu mit der Bitte, etwas zu unternehmen. Giger: «Es gab zuvor eine Broschüre. Die war zwar gut gemacht, stiess aber auf ein geringes Echo.» Also ging die KSTU auf die Versicherer zu und suchte nach Lösungen: «Teilweise wurden wir abgewimmelt. Mit der Allianz schliesslich fanden wir eine Einigung in Form von ‹Tuttobene›, der Motorfahrzeugversicherung der AGVS-Garagisten. Ich kann heute jedem Garagisten mit gutem Gewissen sagen: Wenn du Probleme mit der Schadensteuerung hast, dann komm zu ‹Tuttobene›.»
Dass die KSTU auf mögliche Partner zugeht, ist der eine Weg. Ein anderer Weg ist jener, dass Anbieter von Produkten und Dienstleistungen auf den AGVS zukommen und Partnerangebote lancieren möchten. Oft entstehen neue Dienstleistungen, indem KSTU-Mitglieder ihre Ideen, die in der eigenen Garage funktionieren, in die Kommission einbringen. Die Online-Terminplanung von Terminland ist so ein Beispiel. Kurt Giger: «Bei der Ruckstuhl-Gruppe arbeiten wir seit einiger Zeit mit Terminland und haben sehr gute Erfahrungen gemacht.» Die Kommission prüfte in den letzten zwei Jahren verschiedene dieser digitalen Tools und kam zum Schluss, dass Terminland die Anforderungen am besten erfüllt. Heute empfiehlt der AGVS seinen Mitgliedern den praktischen Terminplaner. Beschlossen wurde dies vom AGVS-Zentralvorstand, der die Vorschläge und Empfehlungen der Kommission abschliessend beurteilt.
Aktuell sind es vor allem digitale Projekte, welche die KSTU beschäftigen. Kurt Giger hat trotz seiner mittlerweile 59 Jahre eine sehr pragmatische Einstellung zur Digitalisierung: «Die digitalen Projekte lassen sich nicht verhindern. Sie sind ganz einfach da. Die Frage ist lediglich, in welches Boot wir uns setzen wollen.» Neben digitalen Tools, die unser aller Leben in den letzten Jahren verändert haben und noch massiv verändern werden, sind es aber oft auch sehr einfache, heute selbstverständliche Dinge, die auf die KSTU zurückgehen: die Kalkulation von Ersatzwagen, das Probefahrten-Formular, die Abnutzungsstandards von Leasingfahrzeugen, um einige Beispiele zu nennen. Die KSTU setzt damit schweizweit einheitliche Standards. «Damit nicht jeder alles für sich neu erfinden muss», wie es Kurt Giger ausdrückt.
Sechs Berufsjahre hat Kurt Giger noch vor sich, danach tritt er in den Ruhestand. bis dahin wird er sich weiterhin mit Engagement, Ideenreichtum und seinem grossen Wissen über die Schweizer Autobranche für die KSTU einsetzen. Was sein Nachfolger mitbringen muss, ist jetzt schon klar: «Als Mitglied dieser Kommission muss man innovativ sein, analytisch und hinterfragend und man darf kein Egoist sein. Man muss gerne für das Gewerbe arbeiten.»
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