Ohne Auto geht es nicht: Das Auto erbringt drei Viertel der Verkehrsleistung der Schweiz und ernährt unzählige Einwohner des Landes. Verblüffende Zahlen belegen, wie wichtig das Auto und das Autogewerbe sind. Wir beantworten Fragen wie: Wie viele Autos gibt es in der Schweiz – und wie gross ist die Autobranche?
Ohne Auto geht es nicht: Fast drei Viertel der Verkehrsleistung gehen auf sein Konto. Foto: iStock
Eigentlich sprechen die Zahlen für sich, wie bedeutend das Auto ist: Weltweit sind heute (im Jahr 2023) über 1,4 Milliarden Autos unterwegs. Die grössten Neuwagenmärkte sind übrigens China vor den USA und Europa. Oder, um einen Vergleich zu ziehen: Alleine in China werden an jedem Werktag über 100'000 Personenwagen verkauft – also an zweieinhalb Tagen so viele wie in der Schweiz im ganzen Jahr. Doch das ergibt ein schräges Bild, denn mit über 540 Personenwagen pro 1000 Einwohner liegt die Schweiz stets in den Top 15 aller knapp 200 Länder.
Eine autobegeisterte Nation: Fast 6,4 Millionen Motorfahrzeuge, darunter 4,7 Millionen Personenwagen sind bei uns unterwegs. Schweizerinnen und Schweizer lieben ihre Autos und sind entsprechend viel damit auf Achse: Im Schnitt werden täglich 30 Kilometer zurückgelegt. Was zunächst nach wenig klingt, sich aber massiv summiert: Gesamt werden fast 125 Milliarden Personenkilometer zurückgelegt. Diese werden zu 19 Prozent zwar per öffentlichem Verkehr (ÖV) absolviert, aber zu fast drei Viertel (74 Prozent) mit dem Auto.
Autoverkehr deckt Kosten weitgehend
Verblüffend ist auch der Kostendeckungsgrad: Der ÖV deckt seine Kosten zu 44 Prozent, das Auto zu 86 Prozent. Und natürlich nicht vergessen darf man den Gütertransport. Der Güterverkehr leistet auf der Strasse jedes Jahr 17,5 Milliarden Tonnenkilometer, die Bahn kommt auf 10,3 Milliarden Tonnenkilometer. Es hat also seinen Grund, dass die Verkehrsinfrastruktur eine Fläche von beinahe der doppelten Grösse des Bodensees bedeckt. Das Schweizer Strassennetz umfasst über 84'000 Kilometer, darunter über 1500 Autobahnkilometer.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten: Die Zahl der Staustunden nimmt zu. Noch 2005 verzeichneten die Nationalstrassen knapp 11'000, zehn Jahre später fast 23'000 und 2021 dann fast 32'500 Staustunden. Positiv sind dafür die seit Ende der 1970er-Jahre auch dank immer sichererer Fahrzeuge drastisch gesunkenen Verkehrstotenzahlen (von über 1300 noch 1977 auf 200 im Jahr 2021). Ein Vorbild ist das Auto bei der rasanten Verminderung der Umweltbelastung. Allein von 2000 bis 2020 sind die Treibhausgasemissionen privater Autos von 16,1 auf 12,7 (nach Kompensationspflicht) Millionen Tonnen CO2-Äquivalent gesunken. Und Autos werden zunehmend emissionsfrei: Bereits ist annährend ein Fünftel der hiesigen Neuwagen rein elektrisch unterwegs.
Garagisten sind eine Säule der Wirtschaft
Auch als Wirtschaftsfaktor ist das Auto eine Grösse. Nur ein paar Beispiele: Die Schweiz baut zwar selbst keine Autos mehr in grossen Serien, aber sie ist eine der grossen Zulieferernationen. Fast 35'000 Menschen in 600 Unternehmen leben davon, dass die Schweiz eines der grossen Entwicklungslabore der Autoindustrie ist; darunter nicht wenige Weltmarktführer. Das in der Schweiz im Vergleich ungeheuer populäre Oldtimerhobby – fast 165'000 Fahrzeuge über 30 Jahre sind unterwegs – sorgt jährlich für 836 Millionen Franken Umsatz.
Eine Säule der Wirtschaft: Das Autogewerbe wird in seiner Bedeutung oft unterschätzt. Foto: Shutterstock
Unzählige Arbeitsplätze des Landes hängen vom Auto ab. Daran hat vor allem das eigentliche Autogewerbe von Carrossiers über Händler und Garagisten bis hin zu Zubehörspezialisten enormen Anteil. Etwa 7500 Betriebe verzeichnet der Berufsbildungsfonds des Autogewerbes. Alleine in den knapp 4000 Garagen, die dem AGVS angehören, arbeiten rund 40'000 Mitarbeitende. Erfahren Sie hier mehr zur Bedeutung der Mobilität.