5G-Mobilfunkstandard in Fahrzeugen
Rasante Daten als Chance für Garagisten
29. September 2022 agvs-upsa.ch – Noch vor eineinhalb Jahrzehnten galt ein Smartphone als undenkbar – dann kam das erste iPhone. Ähnlich ist es beim neuen Mobilfunkstandard 5G: Die einstige Zukunftsvision vom rasanten Datenfluss ist bereits Realität – und auch für Autos und damit für alle Garagisten ein Thema mit Zukunftspotenzial.
Ein Blick in die Glaskugel des Mobilfunks: Die 5G-Technologie soll helfen, die Strassen sicherer zu machen. Noch ist diese Vorstellung aber Zukunftsmusik. Foto: Shutterstock
cym/tpf. Der Fortschritt kommt fast unmerklich auf breiter Front: Erst 2019 ist der neue Mobilfunkstandard 5G in der Schweiz gestartet. Inzwischen gibt es bereits 7943 Sendemasten im Land, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) auf Anfrage schreibt. Darunter fallen auch jene Antennen, die zuvor für 3G und 4G verwendet wurden. Per Ende 2021 waren es noch 6729 5G-Antennen, es geht also schnell voran. Wer mit einem neueren, 5G-fähigen Handy unterwegs Filme schaut, erlebt einen massiv schnelleren Datenfluss. Aber 5G ist bei Weitem nicht nur für Smartphone-Benutzer nützlich, sondern es gibt zahlreiche weitere Endgeräte, die von 5G profitieren können – auch Autos.
«Die 5G-Technologie erlaubt schnellere Datenübertragung, eine klar kürzere Reaktionszeit und zudem mehr Verbindungen gleichzeitig. Dies schafft die Basis für ganz neue Anwendungen – auch im Mobilitätsbereich», sagt Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Branchenvertretung. Ein Beispiel sind sogenannte Over-the-Air-Updates, also Updates «über die Luft», die bei Fahrzeugen mit 5G wesentlich schneller erledigt sind. Was nicht heisst, dass der Garagist überflüssig würde: Software lässt sich «over the Air» updaten, aber die Hardware ist auch in Zukunft auf Werkstattbesuche angewiesen.
Gerne wird 5G auch mit dem Autonomen Fahren sowie Car2Car-Kommunikation in Verbindung gebracht. Fahrzeuge, die miteinander kommunizieren, gelten als unabdingbar für Autonomes Fahren auf dem höchsten Level. Weisen sich Autos gegenseitig auf Verkehrsstörungen und Gefahren hin, wird der Verkehr flüssiger und sicherer. Zudem gibt es die Vorstellung von der Car2X-Connection. Ein konkretes Beispiel wäre die Vernetzung etwa mit der Apple-Watch des Fahrers oder Sensoren im Lenkrad, die auch den Puls messen. Deuten Daten auf ein gesundheitliches Problem, etwa einen nahenden Herzinfarkt, hin, würde das Auto den Rand ansteuern und einen Notruf senden.
Nur die Umsetzung ist nicht so einfach. Denn noch immer sind Tausende Gesuche in den Gemeinden und Städten hängig, weil in der Bevölkerung Unmut bezüglich der Strahlungsbelastung aufkommt, obwohl sich diese Ängste rein wissenschaftlich als unbegründet erweisen. «5G stellt lediglich eine Weiterentwicklung dar, wie ein neues Modell einer bestehenden Modellreihe. Sie kann die gleiche Datenmenge mit weniger Strahlung übertragen.», sagt Fredy Portmann. Wer vor Mobilfunkstrahlung Bedenken hat, müsste 5G begrüssen. «Es ist paradox, denn 5G bedeutet nicht etwas komplett Neues, sondern eine Weiterentwicklung bestehender Technologie. Es macht die Übertragung komfortabler, sicherer und sie braucht weniger Energie.» Nicht zuletzt deshalb will die Organisation «Chance 5G» Gegensteuer geben, sie will sachlich zu 5G informieren. Auch der AGVS ist Partner der Organisation und hat die Chance für den Mobilitätssektor erkannt. Mittelfristig wird kaum ein Auto mehr ohne 5G-Fähigkeit auf den Markt kommen. Für Garagisten ist die folgende Botschaft daher zentral: Die vorausschauende Wartung, die verstärke Kundenbindung sowie das Erschaffen neuer sogenannter Brand Experience durch die digitalen Möglichkeiten schafft neue Geschäftszweige und Potenziale. Nicht zuletzt hat der Garagist eine Beraterfunktion in Sachen Mobilität – und die Kundschaft wird den Zusammenhang von 5G und der Mobilität verstehen wollen.
Ein Blick in die Glaskugel des Mobilfunks: Die 5G-Technologie soll helfen, die Strassen sicherer zu machen. Noch ist diese Vorstellung aber Zukunftsmusik. Foto: Shutterstock
cym/tpf. Der Fortschritt kommt fast unmerklich auf breiter Front: Erst 2019 ist der neue Mobilfunkstandard 5G in der Schweiz gestartet. Inzwischen gibt es bereits 7943 Sendemasten im Land, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) auf Anfrage schreibt. Darunter fallen auch jene Antennen, die zuvor für 3G und 4G verwendet wurden. Per Ende 2021 waren es noch 6729 5G-Antennen, es geht also schnell voran. Wer mit einem neueren, 5G-fähigen Handy unterwegs Filme schaut, erlebt einen massiv schnelleren Datenfluss. Aber 5G ist bei Weitem nicht nur für Smartphone-Benutzer nützlich, sondern es gibt zahlreiche weitere Endgeräte, die von 5G profitieren können – auch Autos.
«Die 5G-Technologie erlaubt schnellere Datenübertragung, eine klar kürzere Reaktionszeit und zudem mehr Verbindungen gleichzeitig. Dies schafft die Basis für ganz neue Anwendungen – auch im Mobilitätsbereich», sagt Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Branchenvertretung. Ein Beispiel sind sogenannte Over-the-Air-Updates, also Updates «über die Luft», die bei Fahrzeugen mit 5G wesentlich schneller erledigt sind. Was nicht heisst, dass der Garagist überflüssig würde: Software lässt sich «over the Air» updaten, aber die Hardware ist auch in Zukunft auf Werkstattbesuche angewiesen.
Gerne wird 5G auch mit dem Autonomen Fahren sowie Car2Car-Kommunikation in Verbindung gebracht. Fahrzeuge, die miteinander kommunizieren, gelten als unabdingbar für Autonomes Fahren auf dem höchsten Level. Weisen sich Autos gegenseitig auf Verkehrsstörungen und Gefahren hin, wird der Verkehr flüssiger und sicherer. Zudem gibt es die Vorstellung von der Car2X-Connection. Ein konkretes Beispiel wäre die Vernetzung etwa mit der Apple-Watch des Fahrers oder Sensoren im Lenkrad, die auch den Puls messen. Deuten Daten auf ein gesundheitliches Problem, etwa einen nahenden Herzinfarkt, hin, würde das Auto den Rand ansteuern und einen Notruf senden.
Noch ist dies Zukunftsmusik. Fredy Portmann, Leiter Mission & Business Critical Communication bei Swisscom, stellt fest: «Das sind ganz klar Ideen und Visionen. Die Realität spielt sich heute im Bereich mobile Updates, Betriebsdaten und Entertainment ab.» Zudem sei vorrausschauende, proaktive Wartung ein Thema, das für Garagisten in näherer Zukunft interessant sein könne. Die Auswertung hunderter Sensordaten können wiederum helfen, die Software von Autos zu verbessern. Die fliessen direkt zwischen Kunde und Fahrzeughersteller. Als Garagist stellt sich die Frage, wie man sich positionieren will.
Mit 5G wird jedoch keine neue Welt aufgetan: Es erlaubt schlicht, die verfügbare Bandbreite massiv zu vergrössern. Das grössere Datenvolumen erlaubt eine stabilere Versorgung. «Das ist mit der Autobahn zu vergleichen. Wenn plötzlich eine Spur mehr vorhanden ist, dann läuft alles flüssiger», erklärt Portmann. Der springende Punkt sei die Datenmenge, welche die Gesellschaft benötige, und vor allem die Zukunft erfordere. «Wir sind heute bei Faktor 200 angelangt im Vergleich mit der Datenmenge, die jede und jeder von uns noch vor elf Jahren brauchten.» Man stelle sich den Gotthardtunnel vor, wenn sich davor plötzlich das 200-fache an Verkehrsaufkommen staut. Mit 5G wäre dies im übertragenen Sinne kein Problem mehr. Es sei wichtig, jetzt die Infrastruktur aufzubauen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. «Die Datenmenge wird nochmals um ein Vielfaches zunehmen.» 5G bewältigt diese Datenexplosion.
Mit 5G wird jedoch keine neue Welt aufgetan: Es erlaubt schlicht, die verfügbare Bandbreite massiv zu vergrössern. Das grössere Datenvolumen erlaubt eine stabilere Versorgung. «Das ist mit der Autobahn zu vergleichen. Wenn plötzlich eine Spur mehr vorhanden ist, dann läuft alles flüssiger», erklärt Portmann. Der springende Punkt sei die Datenmenge, welche die Gesellschaft benötige, und vor allem die Zukunft erfordere. «Wir sind heute bei Faktor 200 angelangt im Vergleich mit der Datenmenge, die jede und jeder von uns noch vor elf Jahren brauchten.» Man stelle sich den Gotthardtunnel vor, wenn sich davor plötzlich das 200-fache an Verkehrsaufkommen staut. Mit 5G wäre dies im übertragenen Sinne kein Problem mehr. Es sei wichtig, jetzt die Infrastruktur aufzubauen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. «Die Datenmenge wird nochmals um ein Vielfaches zunehmen.» 5G bewältigt diese Datenexplosion.
Nur die Umsetzung ist nicht so einfach. Denn noch immer sind Tausende Gesuche in den Gemeinden und Städten hängig, weil in der Bevölkerung Unmut bezüglich der Strahlungsbelastung aufkommt, obwohl sich diese Ängste rein wissenschaftlich als unbegründet erweisen. «5G stellt lediglich eine Weiterentwicklung dar, wie ein neues Modell einer bestehenden Modellreihe. Sie kann die gleiche Datenmenge mit weniger Strahlung übertragen.», sagt Fredy Portmann. Wer vor Mobilfunkstrahlung Bedenken hat, müsste 5G begrüssen. «Es ist paradox, denn 5G bedeutet nicht etwas komplett Neues, sondern eine Weiterentwicklung bestehender Technologie. Es macht die Übertragung komfortabler, sicherer und sie braucht weniger Energie.» Nicht zuletzt deshalb will die Organisation «Chance 5G» Gegensteuer geben, sie will sachlich zu 5G informieren. Auch der AGVS ist Partner der Organisation und hat die Chance für den Mobilitätssektor erkannt. Mittelfristig wird kaum ein Auto mehr ohne 5G-Fähigkeit auf den Markt kommen. Für Garagisten ist die folgende Botschaft daher zentral: Die vorausschauende Wartung, die verstärke Kundenbindung sowie das Erschaffen neuer sogenannter Brand Experience durch die digitalen Möglichkeiten schafft neue Geschäftszweige und Potenziale. Nicht zuletzt hat der Garagist eine Beraterfunktion in Sachen Mobilität – und die Kundschaft wird den Zusammenhang von 5G und der Mobilität verstehen wollen.
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