Neue Personenwagen
Trister November am Schweizer Automarkt
1. Dezember 2021 agvs-upsa.ch – Die Chipkrise bestimmt weiterhin das Geschehen am Automarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein. So lag die Zahl der Neuimmatrikulationen im November um 17,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Quelle: Auto-Schweiz
Quelle: Auto-Schweiz
pd. «2021 wird kein guter Autojahrgang werden, auch wenn wir im Vergleich zum Coronajahr 2020 vielleicht noch ein kleines Plus retten können», so lautet ein erstes Fazit von Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. «Wir hatten uns erhofft, auf ein Niveau von rund 270'000 Neuwagen zu kommen, was bereits über zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnittsniveau von rund 305'000 Zulassungen gelegen wäre. Die Nachfrage dafür ist absolut vorhanden, doch leider macht uns der Mangel an elektronischen Bauteilen bei der Fahrzeugproduktion einen Strich durch die Rechnung.»
Von der Liefersituation im Dezember wird abhängen, ob es für das Gesamtjahr 2021 im Vorjahresvergleich noch ein knapp positives Resultat geben kann. Alle Hoffnung auf Erholung ruhe nun auf 2022, wobei man wohl erst im zweiten Halbjahr mit einer nachhaltigen Besserung der Liefersituation rechnen könne, so Wolnik weiter.
Die Zahl der Neuimmatrikulationen lag im November mit 18'825 um 17,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau, als noch 22'846 neue Personenwagen registriert worden waren. Seit Jahresbeginn sind somit 213'958 Neufahrzeuge auf die Strassen der beiden Länder gekommen, 3,2 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2020 und 22,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 mit 276'641.
Derweil gewinnen die elektrischen Antriebe massiv an Marktanteilen, da viele Hersteller entsprechende Modelle in der Produktion und bei der Auslieferung priorisieren. Im November verfügte mehr als jeder zweite neue Personenwagen über einen elektrifizierten Antrieb oder eine Gas-Motorisierung (53,5%). Der Anteil an Steckerfahrzeugen, die über das Stromnetz aufladbar sind, lag im vergangenen Monat auf einem Rekordniveau von 29,6 Prozent. Darunter waren die Mehrheit Elektroautos (19,1%), der Rest Plug-in-Hybride (10,5%). 23,8 Prozent der Neuimmatrikulationen entfallen auf Voll- und Mild-Hybride.
«Angesichts des Erfolgs der elektrischen Antriebe ist es unverständlich, dass der Bundesrat die CO2-Vorschriften für neue Personenwagen auf Anfang 2022 noch einmal verschärft», sagt Christoph Wolnik in Bezug auf die kurzfristige Anpassung der CO2-Verordnung, die der Bundesrat am 24. November bekanntgegeben hatte. «Dies führt mitten in einer Krisenphase mit negativen Pandemieeinflüssen und Lieferschwierigkeiten bei Neufahrzeugen zu weiteren Kosten für die Schweizer Autobranche, die dem Klima keinesfalls helfen werden.»
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