Praktisches Vorschnuppern

Workshop Fokus Technik

Praktisches Vorschnuppern



19. November 2018 autoberufe.ch – Es ist definitiv mehr als eine gute Idee: Der Workshop Fokus Technik zeigt Jugendlichen in der Berufswahlphase praxisnah die verschiedenen Berufe, die in der Mobilcity ausgebildet werden. Ein Augenschein.

srh. Erwartungsfroh standen rund 40 Jugendliche in der grossen Halle der VSCI Bildung – teilweise in Begleitung eines Elternteils. Die Berufswahl ist für 14-Jährige eine grosse Herausforderung, auch wenn das duale Berufsbildungssystem in der Schweiz in der Zukunft viele Möglichkeiten offenlässt. Weil gerade in handwerklichen Berufen der Fachkräftemangel zunimmt, rief die Wirtschaftskammer Biel-Seeland (WIBS), den Workshop Fokus Technik ins Leben. An jeweils einem halben Tag können Jugendliche in verschiedenen Berufswelten vorschnuppern. «Der Workshop steht zwischen dem Besuch der Berufsmessen und der Schnupperlehre», erklärt Ursula Grütter-Isenschmid, von der AGVS-Sektion Bern, die den Workshop jeweils mit den Partnerverbänden VSCI und Astag durchführt.

Lernende erklären ihren Beruf
Die Experten und Profis vermitteln in kleineren Gruppen das vielseitige Bild ihrer Verbände. «Bei uns ‹Autölern› gibt es acht verschiedene Möglichkeiten einer beruflichen Grundbildung», erklärt Adrian Zwahlen. «Ihr braucht Freude an der Technik; ein Auto ist heute Hightech auf Rädern.» Und die Augen leuchteten, als der Posten «Räder wechseln» vorgestellt wurde. «Das war cool», erzählte Tobias am Ende des Nachmittags.

Zwischen dem Auftakt am Diagnosecomputer bis zur Geschicklichkeitsprüfung mit einem Gabelstapler bei den Logistikern hatten Tobias und die anderen Jugendlichen eine breite Palette an Berufen kennengelernt. Vorgestellt wurden diese von engagierten Experten – und Lernenden. Diese gaben nicht nur einen praktischen Einblick, sondern vermittelten unverfälschte Eindrücke aus dem täglichen Leben eines Lernenden in der Sprache der Jugendlichen.

Am meisten gefiel den Jugendlichen, dass sie selber Hand anlegen durften, auch wenn der Umgang mit dem Schlagschrauber noch etwas zaghaft war. Und nebenbei gab es noch wertvolle Tipps der Experten und Instruktoren: «Die Schnupperlehre ist eine Chance für euch», sagte Adrian Zwahlen. «Nutzt die Möglichkeiten und seid euch bewusst, dass auch der Lehrmeister seine Sensoren ausgefahren hat. Der Eindruck während einer Schnupperlehre ist mindestens so wichtig wie das Zeugnis und der Eignungstest.»

Mit einem neuen Konzept empfing die Astag die Jugendlichen. Mit einem Rollenspiel wurde unter anderem der neue Beruf des Entwässerungstechnologe vorgestellt. Und das laute Rasseln von Ketten im Hintergrund vermittelte ebenfalls einen wichtigen Teil der Ausbildung: der Schneekettenmontagewettbewerb.

Neues gesehen
Den Jugendlichen gefiel das Workshop-Konzept. «Der Nachmittag war faszinierend», sagte Tobias, der auf jeden Fall «etwas mit Autos machen» will. Cyrill strahlte: «Ich habe die Lehrstelle zwar schon, aber es war trotzdem sehr interessant. Auch die Präsentation der Logistiker hat mir gefallen; das wäre meine zweite Wahl gewesen.»

Janis hatte eine Lehre als Automobil-Fachmann ins Auge gefasst. «Ich war schon zweimal schnuppern.» Nun entdeckte er eine neue Faszination: «Der Carrosserie-Spengler hat mich fasziniert; das hatte ich nicht auf der Rechnung. Vielleicht mache ich noch eine Schnupperlehre in diesem Bereich.» Er wurde von seiner Mutter Doris begleitet, die interessiert zuhörte und ab und an das Smartphone zückte, um die Eindrücke festzuhalten. «Es war sehr vielfältig, damit hatte ich nicht gerechnet», resümierte Doris Schmutz.

 
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