Fulminante Jahresend-Rallye im Personenwagen-Occasionsmarkt

Fulminante Jahresend-Rallye im Personenwagen-Occasionsmarkt

21. Dezember 2015 agvs-upsa.ch – Nach einem durch die Wechselkurs-Freigabe hervorgerufenen verhaltenen Start, erholten sich die Gebrauchtwagen-Verkäufe in der Schweiz und Liechtenstein im Frühjahr und drehten im zweiten Halbjahr von Rot auf Schwarz. auto-i-dat ag, der Schweizer Partner für Fahrzeugdaten, hat mit 733'316 Halterwechseln ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber 2014 hochgerechnet.

«Das war das zweitbeste Occasionsverkaufsjahr überhaupt. Nur im Jahr 2013 wurden 2374 beziehungsweise 0,32 Prozent mehr gebrauchte Personenwagen abgesetzt», freut sich Produkt-Manager René Mitteregger über das ausserordentliche Ergebnis. «Die günstige Konstellation am Occasionsmarkt mit preiswerten, guten und vielfach jungen Occasionen beflügelten das Geschäft

Nach einem Minus von 2,7 Prozent im ersten Quartal, das sich bis ins erste Halbjahr 2015 (–0,24 Prozent) hinzog, konnte bereits im dritten Quartal mit einem satten Plus (+3,9%) über Vorjahr abgerechnet werden. Und der bis jetzt andauernde schneefreie Herbst beschert dem Occasionsmarkt auch im vierten Quartal Rekordzahlen.

«Auch wenn für den Neuwagenmarkt 2016 ein leicht gedämpftes Verkaufsergebnis vorausgesagt wird, rechnen wir im Gebrauchtwagenmarkt des kommenden Jahres mit einer ähnlich positiven Bilanz wie in diesem oder den vergangen beiden Jahren», ist René Mitteregger überzeugt. Das grosse Angebot auf dem Markt, interessante Preise und der erwartete, hohe Nachschub junger Leasing-Autos werden das zu erwartende Ergebnis der Handänderungen 2016 beflügeln. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren wurden in der Schweiz und in Liechtenstein rund 200'000 gebrauchte Personenwagen weniger verkauft.

 
Halterwechsel: Unterschiedliche Interpretation der Daten
                          
Halterwechsel werden in der Schweiz von Eurotax und der auto-i-dat AG ausgewertet und veröffentlicht. Beide Unternehmen erhalten vom ASTRA die identischen Daten. Doch die Auswertungen unterscheiden sich zum Teil massiv. Da die Verbandsmedien beide Auswertungen publizieren, ist es dem AGVS ein Anliegen, die Leser über die Gründe dafür zu informieren.
                 
Der Grund für die Differenzen ist, dass die Auswertung von Halterwechseln ungleich schwieriger ist als jene von Neuwagen. Denn das Basisdatenmaterial, das Eurotax und auto-i gleichermassen vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) erhalten, enthält keine eindeutige, qualifizierte Selektion auf diejenigen Datensätze, welche ganz klar als Halterwechsel anzusehen sind.
          
Dieser Wust an Basisdaten enthält alle Mutationen aller Fahrzeugarten im Schweizer Fahrzeugbestand, welche im Auswertungszeitraum stattgefunden haben. Dazu gehören zum Beispiel Ausserverkehrssetzungen, Neueinlösungen, Wiedereinlösungen, Kantons-, Gemeinde- oder Namenswechsel und echte, tatsächliche Halterwechsel.
             
Aus diesem Mix an Mutationen aller Art gilt es für die beiden Datenspezialisten-Teams, über zig Datums- und Statusabfragen (Algorithmen), diejenigen herauszufiltern, bei welchen es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um einen Halterwechsel handelt.
               
Fazit: Aufgrund der fehlenden Selektion der Daten durch das ASTRA sind die Möglichkeiten, die Zahlen zu interpretieren, beinahe unendlich. Und offenbar unterscheiden sich die von auto-i und Eurotax angewandten Algorithmen in einem Mass, dass solche Abweichungen entstehen.

 
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