Diplomfeier in Genf
Die Ambassadeure der Romandie
30. April 2024 agvs-upsa.ch – Dieses Frühjahr kam der erste Lehrgang «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» in der Romandie zu seinem Abschluss; elf Personen traten zur Berufsprüfung in der Fachrichtung Automobiltechnik an. An der Diplomfeier vom 27. April in Genf nahmen fünf Absolventen und eine Absolventin ihren wohlverdienten Fachausweis entgegen. Ilir Pinto
Am 27. April 2024 erhielten die sechs Absolvierenden des ersten Lehrgangs «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» in der Romandie ihren Fachausweis. Fotos: AGVS-Medien
Es war ein glanzvoller Abend. Seinen Anfang nahm er im Palexpo in Genf. Dort fand gerade die Swiss Retromecanika 2024 statt, Treffpunkt und Börse für Sammler von Oldtimern – ein passender Ort, um einen Abend einzuläuten, an dem sechs Personen ihr Diplom als Fahrzeugrestauratorin oder Fahrzeugrestaurator überreicht bekommen. Rund fünfzig Personen – darunter Familienmitglieder und Freunde der Absolvierenden – fanden sich am Stand des Vétéran Car Club Suisse Romand (VCCSR) ein. Es wurde einander begrüsst und herzlich gelacht, bevor man fürs Apéro ins nahegelegene Hilton Geneva Hotel & Conference Center ging – eine Gelegenheit für die Absolvierenden, um auf ihre frisch abgeschlossene Weiterbildung zurückzublicken, die sie zu Fachkräften für die Wartung, Reparatur und Restauration von Fahrzeugen aus den Jahren 1945 bis 1985 gemacht hat.
Valentin Raymondaz (34) hatte den Gruppenzusammenhalt während den rund zweieinhalb Jahren besonders geschätzt. «Wir sind zusammengeschweisst worden», sagte er. Auch die Dozenten hätten ihm zugesagt. «Sie waren passioniert und haben ihr Wissen gerne weitergegeben», erklärte Raymondaz. «Wir haben interessante Dinge gelernt, viel Spezifisches zur Mechanik vergangener Epochen», ergänzte Ludovic Traiber (31). Den Austausch während den praktischen Kursen mit den Kommilitonen und Lehrern hat auch Kywyo Calarusso (41) sehr geschätzt. Vor der Weiterbildung hätte er gedacht, die Aufgabe eines Fahrzeugrestaurators bestehe darin, ein altes Fahrzeug komplett zu erneuern. «Nun verstehe ich, dass die Patina den Wert eines Fahrzeugs steigert.»
Ein historischer Moment
Anschliessend ging's zur Zeremonie, die Gilles van Mesdag eröffnete, IgFS-Vorstandsmitglied und Koordinator für die Lehrgänge in der Romandie. «Sie haben Ausdauer und Disziplin bewiesen», sagte er zu den Absolvierenden, die vorn in Reih und Glied standen. Zum Ablauf der ersten Prüfung in der Romandie sagte er: «Wir hatten eine interessante Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Experten.» Diese gelte es nun weiterzuführen. Christian Ackermann, der Präsident der IgFS, bedankte sich bei ihm und sagte: «Ohne dich wären wir heute nicht, wo wir jetzt sind.»
Christian Ackermann, der Präsident der IgFS, während seiner Rede zur Fachausweisübergabe der Fahrzeugrestaurator:innen vom 27. April 2024 im Hilton Geneva Hotel & Conference Center.
Ackermann rief in Erinnerung, dass der erste deutschsprachige Lehrgang «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» 2015 in Weinfelden begann. Die Weiterbildung war in den Fachrichtungen Automobiltechnik, Carrosseriespenglerei und Carrosserielackiererei durch die Interessengemeinschaft Fahrzeugrestaurator (IgF), der Trägerschaft für das handwerkliche Berufsfeld des Unterhalts und der Restauration historisch erhaltenswerter Fahrzeuge, entwickelt worden. Diese wurde vom AGVS, von der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS), von Carrosserie Suisse und vom IgFS Gönnerverein gegründet.
«Ihr habt es verdient!»
Sieben Jahre später, im Jahr 2021, begann der erste französischsprachige Lehrgang in Freiburg. Der heutige Abend sei ein historischer Moment, so Christian Ackermann. Er wandte sich den Absolvierenden zu und sagte: «Ihr seid unsere Ambassadeure. Geniesst diesen Abend, ihr habt es verdient!» Dem stimmte Roland Bandieri, Präsident des VCSSR und innerhalb der IgFS für die Betriebe in der Westschweiz zuständig, zu. Er sagte: «Ihr habt viel dafür gearbeitet. Alles, was ihr gelernt habt, wird euch in Zukunft von Nutzen sein.» Zu den fünf, die es nicht geschafft haben – sie waren teilweise ebenfalls anwesend –, sagte Bandieri: «Ich hoffe, dass ihr zurückkommt.» Denn sie werden die Möglichkeit haben, die nicht bestandenen Prüfungsteile zu wiederholen – und dann mit etwas mehr Erfahrung auch zu bestehen.
Charles-Albert Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstands, während seiner Rede zur ersten Fachausweisübergabe Fahrzeugrestaurator:innen in der Romandie.
Das kulturelle Erbe von Oldtimern erhalten
Charles-Albert Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstands, erinnerte an den Genfer Autosalon, der einige Wochen zuvor in der Palexo über die Bühne gegangen war. «Der interessantere Teil der Mini-Automesse war eine grossartige Ausstellung von Oldtimern, die ein Jahrhundert der Automobilgeschichte geprägt haben», sagte Hediger. Sich den Absolvierenden zuwendend, fügte er hinzu: «Dank der Fähigkeiten, die Sie während Ihrer Ausbildung erworben haben, können Sie dazu beitragen, das kulturelle Erbe der Oldtimer zu erhalten – vom VW Golf bis hin zum Ferrari oder Rolls-Royce.»
Es gilt also zu verhindern, dass das Know-how zu Veteranen verloren geht. Die Wichtigkeit dessen unterstrich Olivier Maeder, Mitglied der AGVS-Geschäftsleitung. Er appellierte: «Machen Sie Ihr Umfeld auf den nächsten Lehrgang aufmerksam!» (Kommende Infoveranstaltungen: siehe Box.) Ziel ist, am 1. November 2024 einen zweiten Lehrgang in der Romandie zu starten. Damit dies Realität wird, werden im Idealfall mindestens zwölf Teilnehmende benötigt.
Im Anschluss überreichte Marcel Wyler, Präsident der Prüfungskommission, den fünf Absolventen, neben den bereits erwähnten noch Cédric Fatio und Jonathan Loye, sowie Samantha Loup, der einzigen weiblichen Absolventin (siehe auch AUTOINSIDE 04/2024), den Fachausweis.
Es gab auch einen Abschied: Ackermann dankte Thomas Jäggi, angestellt beim AGVS als Projektleiter für Höhere Berufsbildungsprojekte, Sekretär der Prüfungskommission IgF sowie Mitglied der Geschäftsstelle IgF, für dessen Einsatz. Nach acht Jahren beim AGVS Schweiz nimmt er zukünftig für die Sektion Aargau des AGVS neue Aufgaben wahr. Nach der Zeremonie liess man den Abend bei einem exquisiten Essen im Restaurant des Hotels ausklingen.
Thomas Jäggi, Projektleiter für Höhere Berufsbildungsprojekte sowie Sekretär der Prüfungskommission IgF beim AGVS und Mitglied der Geschäftsstelle IgF, wurde verabschiedet.
Am 27. April 2024 erhielten die sechs Absolvierenden des ersten Lehrgangs «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» in der Romandie ihren Fachausweis. Fotos: AGVS-Medien
Es war ein glanzvoller Abend. Seinen Anfang nahm er im Palexpo in Genf. Dort fand gerade die Swiss Retromecanika 2024 statt, Treffpunkt und Börse für Sammler von Oldtimern – ein passender Ort, um einen Abend einzuläuten, an dem sechs Personen ihr Diplom als Fahrzeugrestauratorin oder Fahrzeugrestaurator überreicht bekommen. Rund fünfzig Personen – darunter Familienmitglieder und Freunde der Absolvierenden – fanden sich am Stand des Vétéran Car Club Suisse Romand (VCCSR) ein. Es wurde einander begrüsst und herzlich gelacht, bevor man fürs Apéro ins nahegelegene Hilton Geneva Hotel & Conference Center ging – eine Gelegenheit für die Absolvierenden, um auf ihre frisch abgeschlossene Weiterbildung zurückzublicken, die sie zu Fachkräften für die Wartung, Reparatur und Restauration von Fahrzeugen aus den Jahren 1945 bis 1985 gemacht hat.
Valentin Raymondaz (34) hatte den Gruppenzusammenhalt während den rund zweieinhalb Jahren besonders geschätzt. «Wir sind zusammengeschweisst worden», sagte er. Auch die Dozenten hätten ihm zugesagt. «Sie waren passioniert und haben ihr Wissen gerne weitergegeben», erklärte Raymondaz. «Wir haben interessante Dinge gelernt, viel Spezifisches zur Mechanik vergangener Epochen», ergänzte Ludovic Traiber (31). Den Austausch während den praktischen Kursen mit den Kommilitonen und Lehrern hat auch Kywyo Calarusso (41) sehr geschätzt. Vor der Weiterbildung hätte er gedacht, die Aufgabe eines Fahrzeugrestaurators bestehe darin, ein altes Fahrzeug komplett zu erneuern. «Nun verstehe ich, dass die Patina den Wert eines Fahrzeugs steigert.»
Absolvent:innen 2024 Fahrzeugrestaurator:in (Fachrichtung Automobiltechnik)
Beste Noten: Valentin Raymondaz, Ludovic Traiber und Samantha Loup
- Valentin Raymondaz, 1543 Grandcour VD
- Cédric Fatio, 1163 Etoy VD
- Jonathan Loye, 3961 St-Jean VS
- Ludovic Traiber, 1169 Yens VD
- Kywyo Colarusso, 1290 Versoix GE
- Samantha Loup, 1348 Le Brassus VD
Ein historischer Moment
Anschliessend ging's zur Zeremonie, die Gilles van Mesdag eröffnete, IgFS-Vorstandsmitglied und Koordinator für die Lehrgänge in der Romandie. «Sie haben Ausdauer und Disziplin bewiesen», sagte er zu den Absolvierenden, die vorn in Reih und Glied standen. Zum Ablauf der ersten Prüfung in der Romandie sagte er: «Wir hatten eine interessante Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Experten.» Diese gelte es nun weiterzuführen. Christian Ackermann, der Präsident der IgFS, bedankte sich bei ihm und sagte: «Ohne dich wären wir heute nicht, wo wir jetzt sind.»
Christian Ackermann, der Präsident der IgFS, während seiner Rede zur Fachausweisübergabe der Fahrzeugrestaurator:innen vom 27. April 2024 im Hilton Geneva Hotel & Conference Center.
Ackermann rief in Erinnerung, dass der erste deutschsprachige Lehrgang «Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis» 2015 in Weinfelden begann. Die Weiterbildung war in den Fachrichtungen Automobiltechnik, Carrosseriespenglerei und Carrosserielackiererei durch die Interessengemeinschaft Fahrzeugrestaurator (IgF), der Trägerschaft für das handwerkliche Berufsfeld des Unterhalts und der Restauration historisch erhaltenswerter Fahrzeuge, entwickelt worden. Diese wurde vom AGVS, von der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS), von Carrosserie Suisse und vom IgFS Gönnerverein gegründet.
«Ihr habt es verdient!»
Sieben Jahre später, im Jahr 2021, begann der erste französischsprachige Lehrgang in Freiburg. Der heutige Abend sei ein historischer Moment, so Christian Ackermann. Er wandte sich den Absolvierenden zu und sagte: «Ihr seid unsere Ambassadeure. Geniesst diesen Abend, ihr habt es verdient!» Dem stimmte Roland Bandieri, Präsident des VCSSR und innerhalb der IgFS für die Betriebe in der Westschweiz zuständig, zu. Er sagte: «Ihr habt viel dafür gearbeitet. Alles, was ihr gelernt habt, wird euch in Zukunft von Nutzen sein.» Zu den fünf, die es nicht geschafft haben – sie waren teilweise ebenfalls anwesend –, sagte Bandieri: «Ich hoffe, dass ihr zurückkommt.» Denn sie werden die Möglichkeit haben, die nicht bestandenen Prüfungsteile zu wiederholen – und dann mit etwas mehr Erfahrung auch zu bestehen.
Charles-Albert Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstands, während seiner Rede zur ersten Fachausweisübergabe Fahrzeugrestaurator:innen in der Romandie.
Das kulturelle Erbe von Oldtimern erhalten
Charles-Albert Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstands, erinnerte an den Genfer Autosalon, der einige Wochen zuvor in der Palexo über die Bühne gegangen war. «Der interessantere Teil der Mini-Automesse war eine grossartige Ausstellung von Oldtimern, die ein Jahrhundert der Automobilgeschichte geprägt haben», sagte Hediger. Sich den Absolvierenden zuwendend, fügte er hinzu: «Dank der Fähigkeiten, die Sie während Ihrer Ausbildung erworben haben, können Sie dazu beitragen, das kulturelle Erbe der Oldtimer zu erhalten – vom VW Golf bis hin zum Ferrari oder Rolls-Royce.»
Es gilt also zu verhindern, dass das Know-how zu Veteranen verloren geht. Die Wichtigkeit dessen unterstrich Olivier Maeder, Mitglied der AGVS-Geschäftsleitung. Er appellierte: «Machen Sie Ihr Umfeld auf den nächsten Lehrgang aufmerksam!» (Kommende Infoveranstaltungen: siehe Box.) Ziel ist, am 1. November 2024 einen zweiten Lehrgang in der Romandie zu starten. Damit dies Realität wird, werden im Idealfall mindestens zwölf Teilnehmende benötigt.
Im Anschluss überreichte Marcel Wyler, Präsident der Prüfungskommission, den fünf Absolventen, neben den bereits erwähnten noch Cédric Fatio und Jonathan Loye, sowie Samantha Loup, der einzigen weiblichen Absolventin (siehe auch AUTOINSIDE 04/2024), den Fachausweis.
Es gab auch einen Abschied: Ackermann dankte Thomas Jäggi, angestellt beim AGVS als Projektleiter für Höhere Berufsbildungsprojekte, Sekretär der Prüfungskommission IgF sowie Mitglied der Geschäftsstelle IgF, für dessen Einsatz. Nach acht Jahren beim AGVS Schweiz nimmt er zukünftig für die Sektion Aargau des AGVS neue Aufgaben wahr. Nach der Zeremonie liess man den Abend bei einem exquisiten Essen im Restaurant des Hotels ausklingen.
Thomas Jäggi, Projektleiter für Höhere Berufsbildungsprojekte sowie Sekretär der Prüfungskommission IgF beim AGVS und Mitglied der Geschäftsstelle IgF, wurde verabschiedet.
Informationsabend Fahrzeugrestaurator:in (Fachrichtung Automobiltechnik)
Interessierte sind an den nächsten Informationsabenden herzlich willkommen:
Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion Solothurn, Gerolagcenter Olten, Industriestrasse 78, 4600 Olten
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Interessierte sind an den nächsten Informationsabenden herzlich willkommen:
- Donnerstag, 16. Mai 2024, 18 Uhr
- Montag, 17. Juni 2024, 18 Uhr
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