Interview mit Urs Wernli
Das Resultat einer kontinuierlichen Entwicklung
6. September 2021 agvs-upsa.ch – Als Zentralpräsident des AGVS war Urs Wernli auch die politische Stimme des Verbands. Eine Stimme, die Gehör fand. Im Interview blickt er zurück.
Welche wichtigen Meilensteine werden darüber hinaus in Erinnerung bleiben?
In erster Linie, dass es uns im Verband gelungen ist, die Schweizer Garagisten auf ihrem Weg zum Mobilitätsdienstleister zu begleiten und zu unterstützen. Das ist aber kein einzelner Meilenstein, sondern vielmehr das Resultat einer kontinuierlichen Entwicklung. Auf dieses Konto eingezahlt haben sicher die Weiterentwicklung der beruflichen Grundbildung, wo 2007 der Automobil-Mechatroniker den Automechaniker ablöste, die Entwicklung des «Tag der Schweizer Garagisten» zur grössten Fachtagung der ganzen Schweizer Autobranche sowie die Verstärkung und Professionalisierung unsere Kommunikation mit den Mitgliedern. Mit dem Branchen- und Fachmagazin AUTOINSIDE und unseren Webseiten erreichen wir jeden Monat fast 140'000 Printleser und Online-Nutzer. Gerade im Corona-Lockdown 2020 hat sich gezeigt, dass unsere Mitglieder sich auf diese Informationskanäle verlassen können. Ein Highlight war sicher auch die Planung und der Umzug in die Mobilcity in Bern, das Kompetenzzentrum der Auto- und Transportbranche.
Wo sehen sie Ihre Branche in zehn Jahren? Glauben Sie an die Voraussagen, dass wir bald alle in E-Fahrzeugen unterwegs sein werden?
Die Elektromobilität ist sicher ein wichtiger Hebel, um die CO2-Emissionen im Strassenverkehr weiter zu senken. Die Frage ist, ob das reicht. Ein Auto ist in der Schweiz durchschnittlich neun Jahre alt. Das heisst, dass die Verbrenner, die heute auf die Strasse kommen, im Jahr 2030 immer noch unterwegs sein werden. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres waren 9,8 Prozent der neu in Verkehr gesetzten Autos reine Elektrofahrzeuge. Das heisst im Umkehrschluss, dass neun von zehn verkaufen Neuwagen über einen Verbrennungsmotor verfügen. Mit anderen Worten: Es wird einige Zeit dauern, bis die Mehrzahl der Autos auf Schweizer Strassen batterieelektrisch unterwegs sind. Beim AGVS setzen wir uns für Technologieoffenheit ein: E-Mobilität ja, aber nicht nur: Auch Wasserstoff, biogene oder synthetische Treibstoffe können und sollen ihren Beitrag leisten. Und im Nutzfahrzeugbereich wird der Verbrennungsmotor, mit Diesel, vermehrt auch mit LNG oder CNG, weiter unverzichtbar bleiben.
Nach 18 Jahren übergeben sie das Zepter im AGVS am 8. September in neue Hände. Welches waren Ihre grössten politischen Erfolge in dieser langen Zeit als Zentralpräsident?
Urs Wernli: Erfolge gab es immer dann, wenn sich Wirtschaft und Gewerbe gemeinsam mit den bürgerlichen Kräften engagierten. In unserer Strategie ist festgehalten, dass wir ein starkes politisches Netzwerk pflegen, um die Interessen und Anliegen unserer Mitglieder wirkungsvoll zu vertreten. Ein aktuelles Beispiel auf nationaler Ebene ist die Ablehnung des CO2-Gesetzes im Juni dieses Jahres. Ich denke aber auch an das Ja zum Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF 2017 und zur 2. Gotthardröhre 2016 oder das Nein zur Verteuerung der Autobahnvignette im Jahr 2013.
Urs Wernli: Erfolge gab es immer dann, wenn sich Wirtschaft und Gewerbe gemeinsam mit den bürgerlichen Kräften engagierten. In unserer Strategie ist festgehalten, dass wir ein starkes politisches Netzwerk pflegen, um die Interessen und Anliegen unserer Mitglieder wirkungsvoll zu vertreten. Ein aktuelles Beispiel auf nationaler Ebene ist die Ablehnung des CO2-Gesetzes im Juni dieses Jahres. Ich denke aber auch an das Ja zum Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF 2017 und zur 2. Gotthardröhre 2016 oder das Nein zur Verteuerung der Autobahnvignette im Jahr 2013.
Welche wichtigen Meilensteine werden darüber hinaus in Erinnerung bleiben?
In erster Linie, dass es uns im Verband gelungen ist, die Schweizer Garagisten auf ihrem Weg zum Mobilitätsdienstleister zu begleiten und zu unterstützen. Das ist aber kein einzelner Meilenstein, sondern vielmehr das Resultat einer kontinuierlichen Entwicklung. Auf dieses Konto eingezahlt haben sicher die Weiterentwicklung der beruflichen Grundbildung, wo 2007 der Automobil-Mechatroniker den Automechaniker ablöste, die Entwicklung des «Tag der Schweizer Garagisten» zur grössten Fachtagung der ganzen Schweizer Autobranche sowie die Verstärkung und Professionalisierung unsere Kommunikation mit den Mitgliedern. Mit dem Branchen- und Fachmagazin AUTOINSIDE und unseren Webseiten erreichen wir jeden Monat fast 140'000 Printleser und Online-Nutzer. Gerade im Corona-Lockdown 2020 hat sich gezeigt, dass unsere Mitglieder sich auf diese Informationskanäle verlassen können. Ein Highlight war sicher auch die Planung und der Umzug in die Mobilcity in Bern, das Kompetenzzentrum der Auto- und Transportbranche.
Wo sehen sie Ihre Branche in zehn Jahren? Glauben Sie an die Voraussagen, dass wir bald alle in E-Fahrzeugen unterwegs sein werden?
Die Elektromobilität ist sicher ein wichtiger Hebel, um die CO2-Emissionen im Strassenverkehr weiter zu senken. Die Frage ist, ob das reicht. Ein Auto ist in der Schweiz durchschnittlich neun Jahre alt. Das heisst, dass die Verbrenner, die heute auf die Strasse kommen, im Jahr 2030 immer noch unterwegs sein werden. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres waren 9,8 Prozent der neu in Verkehr gesetzten Autos reine Elektrofahrzeuge. Das heisst im Umkehrschluss, dass neun von zehn verkaufen Neuwagen über einen Verbrennungsmotor verfügen. Mit anderen Worten: Es wird einige Zeit dauern, bis die Mehrzahl der Autos auf Schweizer Strassen batterieelektrisch unterwegs sind. Beim AGVS setzen wir uns für Technologieoffenheit ein: E-Mobilität ja, aber nicht nur: Auch Wasserstoff, biogene oder synthetische Treibstoffe können und sollen ihren Beitrag leisten. Und im Nutzfahrzeugbereich wird der Verbrennungsmotor, mit Diesel, vermehrt auch mit LNG oder CNG, weiter unverzichtbar bleiben.
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