Das bestehende Basiswissen rasch ausbauen

Aftersales bei Elektroautos

Das bestehende Basiswissen rasch ausbauen

1. Mai 2023 agvs-upsa.ch – Dass die Elektromobilität in Zukunft einen erheblichen Anteil der Arbeit im Aftersales ausmachen wird, ist klar – und dass das nicht schon morgen der Fall sein wird, ebenfalls. Zulieferer des Autogewerbes wie ­beispielsweise die LKQ Rhiag bereiten sich aber schon heute auf einen Boom vor und empfehlen den Garagenbetrieben, dasselbe zu tun.
 

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Elektroautos sorgen auch im Aftersales für viel Veränderung. Foto: iStock.

kro. Die grössten Herausforderungen im Bereich Elektromobilität sieht man bei der LKQ Rhiag grundsätzlich in vier Aspekten. Erstens: Noch haben die Unterhaltsarbeiten ein im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb geringes Volumen – aber ein schnelles Wachstum. Zweitens: Weniger Werkstattbesuche durch die Kunden und bis zu 74 Prozent weniger (Verschleiss-)Teile für den Unterhalt der Fahrzeuge. Das bedeutet, dass mit einer Reihe von Teilekategorien der Garagist künftig weniger Umsatz machen wird. Drittens: Es sind Investitionen in neue Werkzeuge und neue Qualifikationen der Mitarbeitenden für die Arbeit an und in der Nähe von Hochvoltkomponenten notwendig, besonders bei Hochvolt-Batterien inkl. Lagerung und Transport. Viertens: Unklarheiten, welche Reparaturen eine freie Werkstatt am Elektroauto durch­führen darf oder ob Kunden weggeschickt werden, obwohl die Reparatur machbar wäre. Plus: Viele ­Komponenten sind für freie Werkstätten noch gar nicht erhältlich bzw. es besteht für sie noch gar kein Angebot.

Garagisten sollten die Zeit nutzen
«Wir rechnen damit, dass die Zahl an Neuzulassungen bei den Elektroautos in wenigen Jahren das Niveau von Verbrennerfahrzeugen erreichen wird», sagt Tom Markwalder, Leiter Marketing & Business Development der LKQ Rhiag. «Bei der Flotte selbst wird sich dieser Einfluss deutlich langsamer bemerkbar machen.» Die Zeit sollten die Garagisten dafür nutzen, sich entsprechend vorzubereiten: Werkstatt, Werkzeuge, Teile und Trainings. Markwalder geht sogar noch einen Schritt weiter und zählt auch die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells Garage dazu. Diese Vorbereitungszeit nutzen auch die Zulieferer des Autogewerbes wie die LKQ Rhiag. Sie liefert bereits heute eine breite Palette an Teilen für Elektrofahrzeuge in den Bereichen Achsen, Lenkung, Bremsen, Räder und Reifen sowie Anbauteile und Elektrik. In diesem Rahmen hat LKQ Rhiag sogenannte E-Flyer für die fünf aktuell am häufigsten vorkommenden Elektrofahrzeuge auf Schweizer Strassen hergestellt. Darauf ersichtlich ist das Angebot an Teilen inklusive der entsprechenden Artikelnummer, die über den Shop bestellt werden können.
 
Als «allgemein gut» schätzt Markwalder aktuell die Liefersituation in Bereichen wie Bremsen und Flüssigkeiten ein, während es z.B. bei ­spezifischen Teilen durchaus zu Lieferschwierigkeiten kommen kann – und Hochvoltbatterien werden aufgrund von Sicherheit und ­Abmessungen noch gar nicht geliefert. Und wie schätzt man bei der LKQ Rhiag den Wissensstand eines durchschnittlichen Schweizer Garagenbetriebs in Bezug auf die Elektromobilität ein? «Wir müssen unterscheiden zwischen einigen Spezialisten mit einem extrem hohen Wissensstand und top ausgebildeten Mitarbeitenden im Bereich Hochvolt auf der einen und dem Gros der Garagisten, bei denen wohl ein Basiswissen besteht, das aber zwingend ausgebaut werden muss», sagt Tom Markwalder.
 

 

«Eine der grössten Fragen, die sich aktuell stellt: Welche Reparaturen eine freie Werkstatt am Elektroauto durch­führen darf und ob Kunden weggeschickt werden, obwohl die Reparatur machbar wäre.»

Tom Markwalder, LKQ Rhiag. Foto: LKQ Rhiag



Kurse werden überdurchschnittlich nachgefragt
Als Partnerin des Autogewerbes hat es sich die LKQ Rhiag zur Aufgabe gemacht, dieses Basiswissen zu stärken. Mit der seit Frühjahr 2022 aufgeschalteten Online-Lernplattform LKQ Academy deckt man bereits eine Reihe von relevanten Themen ab. Das Programmangebot wird im laufenden Jahr weiter ausgebaut. LKQ Rhiag registriert eine «überdurchschnittliche» Buchung – «allerdings gilt das auch für konventionelle Kurse wie z.B. Bremsen, deren Erkenntnisse auch für E-Fahrzeuge genutzt werden können», sagt Markwalder. Elektromobilität, Bremsen, Lenkung und Fahrwerk sowie Klimatisierung sind denn auch jene Kurse, die aktuell am meisten gebucht werden.
 
Mehr Informationen zum Kursangebot der LKQ Rhiag: lkqacademy.ch
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