Pioniere in der Elektromobilität
Bisschen Spannung ins Leben bringen
14. Mai 2022 agvs-upsa.ch – Drei Garagisten, die schon sehr früh auf das Geschäft mit Elektrofahrzeugen setzten, stellen sich in der Podiumsdiskussion den Fragen von Beat Jenny. Sie räumen auch mit Vorurteilen auf.
Die Kunden kaufen ein E-Auto, wenn eine Ladestation auch zuhause installiert wird. Das Vertrauen, dass die rund 9480 öffentlichen Ladestationen ausreichen, ist gering. Es diskutieren (v.l.n.r) Beat Bättig, Auto Birrer AG, Markus Riedhauser, Garage Riedhauser AG, Hans Giger, Hubgarage AG und Moderator Beat Jenny. Fotos: AGVS-Medien
cym. «Ich kann mir ein E-Auto schlicht nicht leisten!» – was antworten Sie auf eine solche Aussage, will Moderator Beat Jenny zuerst von Hans Giger, Hubgarage AG in Richental LU, wissen. Der Betrieb ist seit 2013 Elektro-Stützpunkt der Marke Nissan und war zudem einer der ersten eGarage-Partner. «Das kann nicht sein», sagt er unumwunden. «Occasionen gibt es schon unter 10’000 Franken zu kaufen.» Ausserdem gebe es neue Modelle für rund 20’000 Franken. Man müsse auch die tiefen Unterhaltskosten danach berücksichtigen. Vor elf Jahren habe er einem Kunden das erste E-Auto verkauft und das fahre noch immer einwandfrei.
Die zweite Frage von Jenny, die an Markus Riedhauser von der gleichnamigen Garage in Zillis GR ging, zielt auf die Angst der mangelnden Reichweite bei E-Fahrzeugen. Eine Angst, die viele Kunden umtreibt: «Man muss zuerst mit dem Kunde eine Bedürfnisabklärung machen. Wir gehen – typisch Schweiz – immer vom Maximalen aus. Das heisst, wir wollen die maximale Reichweite wissen und übersehen, wie selten wir diese brauchen.» Er empfehle gewissen Kunden, für den Alltag ein Elektrofahrzeug zu kaufen und sich für die kurzen Ferien im Jahr einen Verbrenner zu mieten. Aber: Auch dies sei nicht mehr nötig, weil man genügend Ladestationen vorfinde. Kunden wollen das Fahrzeug aber sicherlich auf Herz und Nieren testen. Und auch die Ladesituation müsse und wolle über einen längeren Zeitraum erprobt werden. Man müsse dies dem Kunden anbieten, um ihm die Angst zu nehmen.
Zur Situation der Ladestationen ergänzt Beat Bättig von der Auto Birrer AG in Sursee LU: «Es gab 2020 schon über 8000 öffentliche Ladestationen.» Heute sind es deren 9480. Wichtig sei es, dass der Kunde eine Möglichkeit sieht, um zuhause eine Lademöglichkeit zu installieren. Genau da habe er sich ein neues Geschäftsfeld geschaffen. Der Hyundai-Händler hat den Einstieg seiner Marke in die E-Mobilität genutzt und sich später selbst der Vermarktung von Ladeinfrastruktur angenommen. Konkret: Er bietet dem Kunden die Beratung zuhause an. Ein externer Elektriker baut nach seinen Vorleistungen dann nur die Ladestation ein. Der Rest, sprich, die Beratung und Auswahl, die Offerte und die Rechnung laufen über den Garagisten.
Auf Beat Jennys nächste Frage, warum Hans Giger damals überhaupt auf den Karren der Elektromobilität aufstieg, sagt dieser: «Ich habe auf diese Weise meinem Leben Spannung verliehen.» Er brachte das Publikum damit zum Schmunzeln. Es sei Neugier gewesen. «Ich habe mich seit meiner Lehre immer mit Verbrennern auseinandergesetzt, die Batterien eröffnen mir ganz neue Perspektiven.» Es sei spannend gewesen, sich der neuen Technologie hinzugeben.
Eher uneinig war sich das Trio bei der Frage, ob die Zellen in den Batterien in Zukunft von den Garagisten selbst ausgewechselt werden oder ob dies ein Experte übernehmen soll. Giger dazu: «Ich denke nicht, dass alle Garagisten eine Batterie auseinandernehmen wollen. Ich kann mir grosse Zentren vorstellen.» In diesem Modell würde der Garagist die Batterie ausbauen, dann in die Zentren für die Wartung und zum Auswechslung geben. Erst der Einbau ins Auto wäre dann wieder die Arbeit des Garagisten. Beat Bättig hingegen will auch die Zwischenstufe übernehmen: «Es geht um Arbeitsstunden, die ich ja wieder verlieren würde, wenn ich diese Arbeit extern gebe». Dabei sei das Auswechseln der Batteriezellen innerhalb der Elektromobilität eine weitere Chance, um sich neue Geschäftsfelder zu erschliessen.
Die Kunden kaufen ein E-Auto, wenn eine Ladestation auch zuhause installiert wird. Das Vertrauen, dass die rund 9480 öffentlichen Ladestationen ausreichen, ist gering. Es diskutieren (v.l.n.r) Beat Bättig, Auto Birrer AG, Markus Riedhauser, Garage Riedhauser AG, Hans Giger, Hubgarage AG und Moderator Beat Jenny. Fotos: AGVS-Medien
cym. «Ich kann mir ein E-Auto schlicht nicht leisten!» – was antworten Sie auf eine solche Aussage, will Moderator Beat Jenny zuerst von Hans Giger, Hubgarage AG in Richental LU, wissen. Der Betrieb ist seit 2013 Elektro-Stützpunkt der Marke Nissan und war zudem einer der ersten eGarage-Partner. «Das kann nicht sein», sagt er unumwunden. «Occasionen gibt es schon unter 10’000 Franken zu kaufen.» Ausserdem gebe es neue Modelle für rund 20’000 Franken. Man müsse auch die tiefen Unterhaltskosten danach berücksichtigen. Vor elf Jahren habe er einem Kunden das erste E-Auto verkauft und das fahre noch immer einwandfrei.
Die zweite Frage von Jenny, die an Markus Riedhauser von der gleichnamigen Garage in Zillis GR ging, zielt auf die Angst der mangelnden Reichweite bei E-Fahrzeugen. Eine Angst, die viele Kunden umtreibt: «Man muss zuerst mit dem Kunde eine Bedürfnisabklärung machen. Wir gehen – typisch Schweiz – immer vom Maximalen aus. Das heisst, wir wollen die maximale Reichweite wissen und übersehen, wie selten wir diese brauchen.» Er empfehle gewissen Kunden, für den Alltag ein Elektrofahrzeug zu kaufen und sich für die kurzen Ferien im Jahr einen Verbrenner zu mieten. Aber: Auch dies sei nicht mehr nötig, weil man genügend Ladestationen vorfinde. Kunden wollen das Fahrzeug aber sicherlich auf Herz und Nieren testen. Und auch die Ladesituation müsse und wolle über einen längeren Zeitraum erprobt werden. Man müsse dies dem Kunden anbieten, um ihm die Angst zu nehmen.
Zur Situation der Ladestationen ergänzt Beat Bättig von der Auto Birrer AG in Sursee LU: «Es gab 2020 schon über 8000 öffentliche Ladestationen.» Heute sind es deren 9480. Wichtig sei es, dass der Kunde eine Möglichkeit sieht, um zuhause eine Lademöglichkeit zu installieren. Genau da habe er sich ein neues Geschäftsfeld geschaffen. Der Hyundai-Händler hat den Einstieg seiner Marke in die E-Mobilität genutzt und sich später selbst der Vermarktung von Ladeinfrastruktur angenommen. Konkret: Er bietet dem Kunden die Beratung zuhause an. Ein externer Elektriker baut nach seinen Vorleistungen dann nur die Ladestation ein. Der Rest, sprich, die Beratung und Auswahl, die Offerte und die Rechnung laufen über den Garagisten.
Auf Beat Jennys nächste Frage, warum Hans Giger damals überhaupt auf den Karren der Elektromobilität aufstieg, sagt dieser: «Ich habe auf diese Weise meinem Leben Spannung verliehen.» Er brachte das Publikum damit zum Schmunzeln. Es sei Neugier gewesen. «Ich habe mich seit meiner Lehre immer mit Verbrennern auseinandergesetzt, die Batterien eröffnen mir ganz neue Perspektiven.» Es sei spannend gewesen, sich der neuen Technologie hinzugeben.
Eher uneinig war sich das Trio bei der Frage, ob die Zellen in den Batterien in Zukunft von den Garagisten selbst ausgewechselt werden oder ob dies ein Experte übernehmen soll. Giger dazu: «Ich denke nicht, dass alle Garagisten eine Batterie auseinandernehmen wollen. Ich kann mir grosse Zentren vorstellen.» In diesem Modell würde der Garagist die Batterie ausbauen, dann in die Zentren für die Wartung und zum Auswechslung geben. Erst der Einbau ins Auto wäre dann wieder die Arbeit des Garagisten. Beat Bättig hingegen will auch die Zwischenstufe übernehmen: «Es geht um Arbeitsstunden, die ich ja wieder verlieren würde, wenn ich diese Arbeit extern gebe». Dabei sei das Auswechseln der Batteriezellen innerhalb der Elektromobilität eine weitere Chance, um sich neue Geschäftsfelder zu erschliessen.
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