Chipkrise und Verbrenner
Autogewerbe ist heisses Medienthema
22. November 2021 agvs-upsa.ch – Gleich zwei auflagenstarke Zeitungen und Newsportale thematisieren am Sonntag und Montag das Schweizer Autogewerbe. Themen sind die Chipkrise und eine Studie über Verbrenner.
sco. Die «NZZ am Sonntag» widmet sich der Halbleiterkrise, welche die Produktion von Neuwagen weltweit ins Stocken brachte. Die Lieferprobleme haben den Automarkt auf den Kopfgestellt. Jahrelang herrschte ein Überangebot an Fahrzeugen, jetzt sind monatelange Lieferfristen an der Tagesordnung. Unter dem Titel «Folgen der Chipkrise: Occasionsautos kosten deutlich mehr» kommt auch Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsbereichsleiter Branchenvertretung, zu Wort. «Vor wenigen Jahren wäre es noch völlig undenkbar gewesen, dass der Fahrzeugmarkt so stark austrocknet», sagt Markus Aegerter. Für die Branche sei das hart: «Denn wir merken: Die Schweizer haben während des Lockdowns Geld angespart. Sie wären eigentlich bereit, sich jetzt wieder etwas zu gönnen.» Ein neues Auto mit sämtlichen Extras zum Beispiel.
Die Folgen zeigen sich nicht nur in den Showrooms und auf den Flächen der Occasionshändler, sondern auch in der Statistik; 2020 lag das Durchschnittsalter der Schweizer Fahrzeuge noch bei 9 Jahren. Ende September dieses Jahres waren es 9,3 Jahre.
Dieses Durchschnittsalter spielt implizit auch eine Rolle im Beitrag von «20 Minuten» zum Wochenbeginn. «E-Auto-Boom? 2035 sind noch 3,2 Millionen Verbrenner unterwegs» titelt die Pendlerzeitung und zitiert aus der Studie, in der das unabhängige Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics die Entwicklung der batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) untersucht hat. BAK Economics kommt zum Schluss, dass trotz der markant steigenden Zulassungszahlen auch 2035 noch mehr als 3 Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren auf Schweizer Strassen unterwegs sein werden. Logisch: 2021 waren 11,6 Prozent aller neu in Verkehr gesetzten Autos reine Stromer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass knapp 90 Prozent aller Neuwagen über einen Verbrennungsmotor verfügen. Und angesichts des durchschnittlichen Alters eines Autos in der Schweiz, werden diese 2030 noch unterwegs sein.
Auch in «20 Minuten» kommt Markus Aegerter zu Wort. Obwohl die Entwicklung vom Verbrenner zu deutlich weniger wartungsintensiven BEV langsamer vonstattengeht, als viele denken, würden sich die Schweizer Garagisten auf Veränderungen einstellen müssen: «Es wird sicher weniger repariert, dafür werden Software-Updates und das Management von Fahrerassistenzsystemen im Werkstattalltag immer wichtiger.» Die Elektromobilität verändere die Berufsbilder in den Schweizer Garagen. Markus Aegerter nutzte dabei die Gelegenheit, auf die topaktuellen beruflichen Grundbildungen im Schweizer Autogewerbe zu verweisen.
Fazit: Zwei sehr ausgewogene, gut recherchierte Beiträge zum Schweizer Autogewerbe.
Kommentar hinzufügen
Kommentare