Lieferketten sind gefährdet
Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs
24. Februar 2022 agvs-upsa.ch – Der kriegerische Angriff Russlands auf die Ukraine hat auch direkte und indirekte Folgen für die Automobilindustrie. Die Gefahr von weiteren Problemen bei den Lieferketten und somit zusätzliche Lieferverzögerungen besteht.
Quelle: Avtovaz
pd/jas. Während die Ukraine als Automarkt keine relevante Rolle spielt, galt Russland lange Zeit als wichtiger Zukunftsmarkt der globalen Automobilindustrie. Allerdings stagniert der russische Automobilmarkt seit 2015. Mit rund 1,67 Millionen Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen war Russland 2021 aber immerhin der weltweit achtgrösste Absatzmarkt.
«Russland wird lange Zeit als wichtiger Absatzmarkt und Produktionsstandort für die Autoindustrie ausfallen. Zwar sind die konkreten Effekte des Krieges und der anstehenden Sanktionen noch nicht genau abzusehen. Allerdings dürfte das Anlagevermögen von Autoherstellern und Zulieferern in Russland erheblich an Wert verlieren», analysiert Auto-Professor Stefan Bratzel, 2019 auch schon Referent am «Tag der Schweizer Garagisten». Er ergänzt: «Es ist auch mit erheblichen indirekten Folgen für die Autobranche in Europa zu rechnen. So werden in den nächsten Jahren nicht zuletzt aufgrund der Verteuerung der Energie- und Mineralölpreise die Kosten für die Autoproduktion und für die Autonutzung steigen.»
Auto-Professor Stefan Bratzel am «Tag der Schweizer Garagisten» 2019: Quelle: AGVS-Medien
Gemäss Bratzel treffen die zu erwartenden wirtschaftlichen Sanktionen des Westens neben dem Hyundai-Konzern, Volkswagen und vor allem die Renault-Nissan-Mitsubishi-Kooperation. Aufgrund der hohen Absatzanteile sowie des russischen Tochterunternehmen Avtovaz, das unter anderem Lada-Modelle produziert, ist die Renault-Nissan-Mitsubishi-Kooperation wirtschaftlich am stärksten betroffen. Grundsätzlich muss aufgrund des Krieges und der Sanktionen mit erheblichen Störungen der Lieferkette der Produktion in Russland gerechnet werden.
Russland und die Ukraine spielen auf der anderen Seite als Zulieferstandort der globalen Automobilindustrie nur eine untergeordnete Rolle. Aber auch hier könnten Störungen der Lieferkette eintreten. Aufgrund der komplexen Wertschöpfungsnetzwerke der Automobilindustrie könnten Zulieferer vorgelagerter Produktionsstufen negativ betroffen sein. Dies könnte zu Engpässen in der Teileversorgung der europäischen Werke führen, was die Lieferverzögerungen durch die Chipkrise noch weiter verschärfen könnte. Somit wird der Garagist durch den von Putin angezettelten Krieg am Ende mit höheren Preisen und längeren Lieferzeiten rechnen müssen – und die Schweizer Automobilisten mit höheren Spritpreisen.
Vladimir Putin beim Besuch eines Motorenwerks in Ufa. Quelle: Avtovaz
Quelle: Avtovaz
pd/jas. Während die Ukraine als Automarkt keine relevante Rolle spielt, galt Russland lange Zeit als wichtiger Zukunftsmarkt der globalen Automobilindustrie. Allerdings stagniert der russische Automobilmarkt seit 2015. Mit rund 1,67 Millionen Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen war Russland 2021 aber immerhin der weltweit achtgrösste Absatzmarkt.
«Russland wird lange Zeit als wichtiger Absatzmarkt und Produktionsstandort für die Autoindustrie ausfallen. Zwar sind die konkreten Effekte des Krieges und der anstehenden Sanktionen noch nicht genau abzusehen. Allerdings dürfte das Anlagevermögen von Autoherstellern und Zulieferern in Russland erheblich an Wert verlieren», analysiert Auto-Professor Stefan Bratzel, 2019 auch schon Referent am «Tag der Schweizer Garagisten». Er ergänzt: «Es ist auch mit erheblichen indirekten Folgen für die Autobranche in Europa zu rechnen. So werden in den nächsten Jahren nicht zuletzt aufgrund der Verteuerung der Energie- und Mineralölpreise die Kosten für die Autoproduktion und für die Autonutzung steigen.»
Auto-Professor Stefan Bratzel am «Tag der Schweizer Garagisten» 2019: Quelle: AGVS-Medien
Gemäss Bratzel treffen die zu erwartenden wirtschaftlichen Sanktionen des Westens neben dem Hyundai-Konzern, Volkswagen und vor allem die Renault-Nissan-Mitsubishi-Kooperation. Aufgrund der hohen Absatzanteile sowie des russischen Tochterunternehmen Avtovaz, das unter anderem Lada-Modelle produziert, ist die Renault-Nissan-Mitsubishi-Kooperation wirtschaftlich am stärksten betroffen. Grundsätzlich muss aufgrund des Krieges und der Sanktionen mit erheblichen Störungen der Lieferkette der Produktion in Russland gerechnet werden.
Russland und die Ukraine spielen auf der anderen Seite als Zulieferstandort der globalen Automobilindustrie nur eine untergeordnete Rolle. Aber auch hier könnten Störungen der Lieferkette eintreten. Aufgrund der komplexen Wertschöpfungsnetzwerke der Automobilindustrie könnten Zulieferer vorgelagerter Produktionsstufen negativ betroffen sein. Dies könnte zu Engpässen in der Teileversorgung der europäischen Werke führen, was die Lieferverzögerungen durch die Chipkrise noch weiter verschärfen könnte. Somit wird der Garagist durch den von Putin angezettelten Krieg am Ende mit höheren Preisen und längeren Lieferzeiten rechnen müssen – und die Schweizer Automobilisten mit höheren Spritpreisen.
Vladimir Putin beim Besuch eines Motorenwerks in Ufa. Quelle: Avtovaz
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