24. August 2015 agvs-upsa.ch - Vor fast genau 100 Jahren wurde in Friedrichshafen die Zahnradfabrik GmbH mit dem Ziel gegründet, bessere Getriebe für Zeppeline zu bauen. Heute ist ZF ein Technologiekonzern und einer der grössten Zulieferer für die Autoindustrie.

Extrem wendig, lokal emissionsfrei sowie vernetzt mit Fahrer und Umwelt: Mit dem Advanced Urban Vehicle (Bild oben) zeigt ZF, welches Potenzial die intelligente Vernetzung einzelner Fahrwerk-, Antriebs- und Fahrerassistenzsysteme in sich trägt und präsentiert eine exemplarische Lösung für das Klein- und Kompaktsegment im urbanen Individualverkehr.

Im September 1915, als ZF unter dem Namen Zahnradfabrik GmbH in Friedrichshafen am Bodensee gegründet wurde, hat man vermutlich noch nicht einmal von einem selbstfahrenden Auto geträumt. Der Entwicklungsleiter der Zeppelin GmbH, Alfred Graf von Soden-Fraunhofen, wollte Zahnräder nach einem neuen Verfahren herstellen, das der Schweizer Ingenieur Max Maag entwickelt hatte. Firmengründer waren die Luftschiffbau Zeppelin GmbH, vertreten durch Alfred Colsman, und die Max Maag Zahnräderfabrik. Graf Soden und Theodor Winz wurden Geschäftsführer. In der Folge machte sich die Zahnradfabrik als Hersteller von Getrieben und Zahnrädern für Flugzeuge, Maschinen und Lastwagen einen Namen.

Mit der Entwicklung des Prototyps Advanced Urban Vehicle will der Technologiekonzern sein Potenzial sichtbar machen. Dass ZF mit unter die besten PW-Getriebe der Welt baut, ist zwar bekannt. Nur sieht man die Meisterwerke wie zum Beispiel das 8-Gang-Automatikgetriebe, das bei BMW zum Einsatz kommt, nicht. ZF beschäftigt heute weltweit rund 130‘000 Mitarbeitende und generiert ein Umsatzvolumen von rund 33 Milliarden Franken. Damit ist ZF hinter Continental und Bosch der drittgrösste Autozulieferer der Welt.

ZF und die Stadt Friedrichshafen feiern das Firmenjubiläum gebührend. Der zentrale Festakt findet am 9. September statt, dem Tag des Eintrags in das Handelsregister vor genau 100 Jahren.


Soden-Getriebe bei einer Präsentation 1924: Das Viergang-Vorwahlgetriebe kommt ohne Schalthebel aus. Mit einem Gangwähler am Lenkrad lässt sich der gewünschte Gang voreinstellen.