Autoberufe-Karriereabend
Karrieretipps aus erster Hand
Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung (links), zusammen mit den AGVS-Bildungspartnern sowie den Absolventinnen und Absolventen bei der erfolgreichen Premiere des Autoberufe-Karriereabends. Fotos: AGVS-Medien
In einer schriftlichen Beschreibung können Weiterbildungen mitunter sehr abstrakt bleiben. Umso wertvoller ist es daher, aus erster Hand von Absolventinnen und Absolventen zu erfahren, welche Erfahrungen sie gemacht haben und was sie zur Weiterbildung motivierte. Genau das ermöglicht ein neues Informationsformat des AGVS: der Autoberufe-Karriereabend «Talk about your career».
Anfang Mai stellte Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung, beim Autoberufe-Karriereabend alle Weiterbildungsmöglichkeiten beim AGVS sowie den Bachelorstudiengang der Fachhochschule Bern (BFH) kurz vor – und überliess danach erfolgreichen Berufsleuten die Bühne. Diese zeigten den über 20 interessierten Besuchenden anhand ihrer Erfahrungen statt anhand trockener Studien oder Zahlen auf, wie spannend eine Weiterbildung ist, welche Herausforderungen es dabei zu meistern gilt und was es im Alltag bringt. Hier einige der wichtigsten Tipps und Erkenntnisse, die vielleicht künftig auch für die eigene Karriereplanung oder die nächste Weiterbildung nützlich sind.
«In der GIBB wird grosser Wert auf die Zusammenarbeit zwischen Dozenten und Studierenden gelegt.»
Rolf Zahnd, Leiter Berufsgruppe Fahrzeugtechnik an der gibb Berufsfachschule Bern
«Ich begann meine Ausbildung als Mechatroniker, spezialisierte mich zum Diagnostiker und hängte mein Studium an. Dabei erlangte ich Einblicke in das gesamte Engineering, das hinter der Entwicklung und Herstellung von Produkten steht. Wenn ihr an diesem Thema interessiert seid, empfehle ich euch das Studium an der BFH dringend weiter! Es ist schulisch sehr anspruchsvoll und erfordert viel Eigenverantwortung. Die Arbeit im Formula-Student-Team, in dem ich für die Entwicklung des Hochvolt-Akkus verantwortlich war, war eine herausragende Erfahrung. Und der Austausch mit bilingualen Mitschülern hat meine Französischkenntnisse verbessert.»
Benjamin Meister, Bachelor-Studiengang Automobil- und Fahrzeugtechnik
«Meine Motivation beruhte auf meinem technischen Hintergrund. Ich begann als Automobil-Fachmann, wurde dann Mechatroniker und Diagnostiker, bis ich den Betriebswirt erreichte. Die Vielseitigkeit der Ausbildung war herausfordernd. Dank des gesamtheitlichen Hintergrundwissens verstehe ich die betrieblichen Abläufe; alles ergibt nun einen tieferen Sinn.»
Thomas Freiburghaus, Betriebswirt im Automobilgewerbe
«Praktika in der GIBB sind ähnlich wie Überbetriebliche Kurse, jedoch auf höherem Niveau. Hier wird ein tiefergehendes Verständnis der Materie angestrebt. Die praktischen Erfahrungen werden intensiver durchleuchtet und ermöglichen Studierenden, sich eingehend mit den An- und Herausforderungen ihres Fachgebiets auseinanderzusetzen.»
Carlo Pensa, Chef-Instruktor bei der AGVS-Sektion Bern
«Ursprünglich war ich gelernter LKW-Fahrer und hatte die Gelegenheit, als Quereinsteiger Kunden zu betreuen. Doch ich verspürte den Wunsch, es richtig anzupacken. Daher habe ich den Automobil-Serviceberater absolviert. Besonders beeindruckt haben mich die verschiedenen praxisorientierten Module, die das Gelernte direkt in die Realität übertragen. Meine grösste Herausforderung war, Arbeit, Schule am Samstag und Freizeit unter einen Hut zu bringen und mein Selbstmanagement zu verbessern.»
Severin Pianta, Automobil-Serviceberater
«Mir wurde während der Weiterbildung klar, dass ich kontinuierlich Unterstützung benötige, um mein Fachwissen zu erweitern und noch selbstständiger arbeiten zu können. Es ist wichtig, Geduld mit sich selbst zu haben, nicht aufzugeben und sich konsequent über einen Zeitraum von zwei Jahren auf die Weiterbildung zu konzentrieren. Besonders beeindruckt hat mich, wie viel mehr Wissen als ursprünglich gedacht ich erlangt habe! Von jemandem, der ständig Fragen stellte, bin ich zu jemandem geworden, der gefragt wird.»
Janine Köhli, Automobil-Diagnostikerin
«Mein beruflicher Werdegang führte mich durch verschiedene Ebenen des Unternehmens. Angefangen habe ich als Mechaniker, dann wurde ich Werkstatt-Koordinator und schliesslich Betriebswirt. Es war wichtig, eine Balance zwischen Arbeit, Schulgebühren und Lernzeiten zu finden. Mein Antrieb war es, das Unternehmen als Ganzes zu sehen und zu verstehen. Ich musste über den Tellerrand hinausschauen und mich mit neuen Problemen auseinandersetzen.»
Manuel Zurwerra, Betriebswirt im Automobilgewerbe
«Als Genossenschaft ist es unser Ziel, für die Automobilbranche da zu sein – insbesondere für Auszubildende. Wir bieten Unterstützung in Form von Nullserien und Flyern für ihre Abschlussprüfungen. Zudem veranstalten wir spannende Gewinnspiele mit Preisen für den persönlichen Gebrauch oder die Werkstatt. Alle zwei Jahre organisieren wir grössere Reisen oder Events: Die nächste geht an einen Mega-Event in London mit schnellen Autos – so schaffen wir unvergessliche Erlebnisse.»
Lukas Uebersax, Marketingmanager des ESA-MechaniXclub
«Mich interessierten Autos, aber der elektronische Aspekt gefiel mir nicht. Ich empfehle allen, in der Ausbildung in einem Betrieb zu arbeiten, der Oldtimer bearbeitet. Cool war, dass in der Klasse viele Gleichgesinnte waren, was eine tolle Atmosphäre schuf. Die Weiterbildung hat mir enorm geholfen. Ohne das Know-how wäre es im jetzigen Job wahrscheinlich schwer.»
Nehemia Hasler, Fahrzeugrestaurator
«Ich habe die Position des stellvertretenden Werkstattchefs übernommen und dabei einige Fehler gemacht; das motiviert mich, die Rolle des Werkstatt-Koordinators anzustreben. Die Möglichkeit, theoretische Kenntnisse direkt in der Praxis anzuwenden, war äusserst hilfreich. Durch meinen Abschluss habe ich nun einen Vorteil bei der Planung und Organisation der Mitarbeitenden.»
Christoph Schlup, Automobil-Werkstattkoordinator
«Ich bin Quereinsteigerin und erkannte bald, wie wichtig es ist, alle Abteilungen miteinander zu vernetzen. Nach einem Besuch beim Infotag entschied ich mich für den Automobil-Verkaufsberater. Selbstdisziplin stellte eine grosse Herausforderung dar, die Reduzierung meiner Freizeit und der Teil Fahrzeugtechnik in der Schule waren ebenfalls anspruchsvoll. Am besten gefielen mir die Qualität der Dozenten und ihre praxisnahen Alltagsinputs. Ich verstehe nun andere Abteilungen besser, fühle mich sicherer und selbstbewusster bei Kundengesprächen.»
Noélia Hofmann, Automobil-Verkaufsberaterin
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