Gute Argumente für den Garagisten
Ganzjahresreifen vermiesen das Geschäft nicht
14. März 2022 agvs-upsa.ch – Reifenhersteller verbessern laufend die Eigenschaften von Ganzjahresreifen. Weshalb der Garagist im Verkaufsgespräch trotzdem gute Argumente für Sommer- und Winterreifen hat, legt auch AGVS-Experte Markus Peter dar.
Ganzjahresreifen, wie der neue Outpost AT von Nokian Tyres, eignen sich vor allem für Fahrer, die nur wenige Kilometer pro Jahr zurücklegen. Foto: Nokian Tyres
mig. Den Marktanteil in Mitteleuropa vergrössern – dies ist das erklärte Ziel des finnischen Reifenherstellers Nokian Tyres. Im Hinblick auf das Reifengeschäft bedeutet dies ein Wachstum von etwa sechs auf neun Millionen verkaufte Reifen pro Jahr. Die steigende Nachfrage nach Ganzjahresreifen trägt bereits massgeblich zur Zielerreichung bei. «Wir verzeichnen ein starkes Wachstum im Ganzjahressegment, aber nicht auf Kosten unseres Kerngeschäfts, dem Winterreifengeschäft», sagt Bahri Kurter, Executive Vice President für die Region Mitteleuropa. Auch der Fokus auf grosse Felgendimensionen habe sich ausbezahlt.
Das Beispiel Nokian Tyres zeigt: Immer mehr Reifenhersteller bringen Ganzjahresreifen auf den Markt.
Muss der Schweizer Garagist deshalb um sein zweimal im Jahr anstehendes Reifengeschäft bangen? Nein, sagt Markus Peter, zuständig für Technik & Umwelt im Bereich Branchenvertretung des AGVS. Er erklärt: «Für Autofahrer, die in unserer Klimaregion unterwegs sind und zusätzlich gerne für Wintersportaktivitäten in die Berge fahren, sind Ganzjahresreifen keine sinnvolle Alternative.» Auch die Fahrt in die Sommerferien in den Süden über den glühend heissen Asphalt ist mit Ganzjahresreifen keine gute Idee.
Dem Garagisten stehen im Verkaufsgespräch also Argumente zur Verfügung: Obwohl sich Ganzjahresreifen aufgrund der höheren Anforderungen in der kalten Jahreszeit technisch näher am Winterreifen als am Sommerreifen orientieren, können sie auf Schnee und Eis nicht mit den Winterspezialisten mithalten. Im Sommer wirken sich dann vor allem das gröbere Profil und die als Kompromiss verwendete mittelharte Gummimischung nachteilig auf Performance, Rollwiderstand und Haltbarkeit aus. «Dementsprechend schneiden Ganzjahresreifen bei den Tests schlechter ab als Winter- und Sommerreifen», ruft Markus Peter in Erinnerung.
Spürt der Garagist im Gespräch allerdings, dass der Kunde partout nicht auf Ganzjahresreifen verzichten will, dann ist ein Einlenken immer noch die bessere Variante, als dass die neuen Ganzjahresreifen dann vom Kunden selbst im Internet besorgt werden. Ausserdem ist der Garagist auch bei Ganzjahresreifen der unverzichtbare Mobilitätsberater (siehe Infobox), denn selbst mit aufgezogenen Ganzjahresreifen macht es Sinn, dass der Kunde für einen Check in die Werkstatt kommt. Und dieser Termin muss vielleicht nicht einmal in der Reifenwechselsaison, sondern darf auch vorher oder nachher sein.
Ganzjahresreifen, wie der neue Outpost AT von Nokian Tyres, eignen sich vor allem für Fahrer, die nur wenige Kilometer pro Jahr zurücklegen. Foto: Nokian Tyres
mig. Den Marktanteil in Mitteleuropa vergrössern – dies ist das erklärte Ziel des finnischen Reifenherstellers Nokian Tyres. Im Hinblick auf das Reifengeschäft bedeutet dies ein Wachstum von etwa sechs auf neun Millionen verkaufte Reifen pro Jahr. Die steigende Nachfrage nach Ganzjahresreifen trägt bereits massgeblich zur Zielerreichung bei. «Wir verzeichnen ein starkes Wachstum im Ganzjahressegment, aber nicht auf Kosten unseres Kerngeschäfts, dem Winterreifengeschäft», sagt Bahri Kurter, Executive Vice President für die Region Mitteleuropa. Auch der Fokus auf grosse Felgendimensionen habe sich ausbezahlt.
Das Beispiel Nokian Tyres zeigt: Immer mehr Reifenhersteller bringen Ganzjahresreifen auf den Markt.
Muss der Schweizer Garagist deshalb um sein zweimal im Jahr anstehendes Reifengeschäft bangen? Nein, sagt Markus Peter, zuständig für Technik & Umwelt im Bereich Branchenvertretung des AGVS. Er erklärt: «Für Autofahrer, die in unserer Klimaregion unterwegs sind und zusätzlich gerne für Wintersportaktivitäten in die Berge fahren, sind Ganzjahresreifen keine sinnvolle Alternative.» Auch die Fahrt in die Sommerferien in den Süden über den glühend heissen Asphalt ist mit Ganzjahresreifen keine gute Idee.
Dem Garagisten stehen im Verkaufsgespräch also Argumente zur Verfügung: Obwohl sich Ganzjahresreifen aufgrund der höheren Anforderungen in der kalten Jahreszeit technisch näher am Winterreifen als am Sommerreifen orientieren, können sie auf Schnee und Eis nicht mit den Winterspezialisten mithalten. Im Sommer wirken sich dann vor allem das gröbere Profil und die als Kompromiss verwendete mittelharte Gummimischung nachteilig auf Performance, Rollwiderstand und Haltbarkeit aus. «Dementsprechend schneiden Ganzjahresreifen bei den Tests schlechter ab als Winter- und Sommerreifen», ruft Markus Peter in Erinnerung.
Spürt der Garagist im Gespräch allerdings, dass der Kunde partout nicht auf Ganzjahresreifen verzichten will, dann ist ein Einlenken immer noch die bessere Variante, als dass die neuen Ganzjahresreifen dann vom Kunden selbst im Internet besorgt werden. Ausserdem ist der Garagist auch bei Ganzjahresreifen der unverzichtbare Mobilitätsberater (siehe Infobox), denn selbst mit aufgezogenen Ganzjahresreifen macht es Sinn, dass der Kunde für einen Check in die Werkstatt kommt. Und dieser Termin muss vielleicht nicht einmal in der Reifenwechselsaison, sondern darf auch vorher oder nachher sein.
Reifenberatung zahlt sich aus
Autofahrer kaufen in der Regel erst dann neue Reifen, wenn die Profiltiefe stark abgenommen hat und die Sicherheitseigenschaften des Reifens bereits deutlich beeinträchtigt sind. Dies ergab eine von Nokian Tyres in Auftrag gegebene Umfrage, die in Deutschland, Norditalien, Russland, Schweden und Finnland durchgeführt wurde. Dafür wurden in jedem Land 1000 PW-Besitzer zum Kauf neuer Reifen befragt. Wie die Befragten ihre Ganzjahresreifen pflegten, geht ebenfalls aus der Studie hervor. Nur 47,5 Prozent kontrollieren die Profiltiefe der Reifen und das Alter der Reifen wird von 43,5 Prozent berücksichtigt. Den Reifenruck kontrollieren weniger als 60 Prozent regelmässig. Die Umfrageresultate zeigen, dass der Garagist selbst bei Ganzjahresreifen über gute Beratungsmöglichkeiten verfügt. Dies sollte man auch gegenüber Flottenkunden, die gerne zu Ganzjahresreifen greifen, als Argumente für einen regelmässigen Check durch einen Fachmann ins Feld führen.
Autofahrer kaufen in der Regel erst dann neue Reifen, wenn die Profiltiefe stark abgenommen hat und die Sicherheitseigenschaften des Reifens bereits deutlich beeinträchtigt sind. Dies ergab eine von Nokian Tyres in Auftrag gegebene Umfrage, die in Deutschland, Norditalien, Russland, Schweden und Finnland durchgeführt wurde. Dafür wurden in jedem Land 1000 PW-Besitzer zum Kauf neuer Reifen befragt. Wie die Befragten ihre Ganzjahresreifen pflegten, geht ebenfalls aus der Studie hervor. Nur 47,5 Prozent kontrollieren die Profiltiefe der Reifen und das Alter der Reifen wird von 43,5 Prozent berücksichtigt. Den Reifenruck kontrollieren weniger als 60 Prozent regelmässig. Die Umfrageresultate zeigen, dass der Garagist selbst bei Ganzjahresreifen über gute Beratungsmöglichkeiten verfügt. Dies sollte man auch gegenüber Flottenkunden, die gerne zu Ganzjahresreifen greifen, als Argumente für einen regelmässigen Check durch einen Fachmann ins Feld führen.