Mobility-Chef Roland Lötscher
«Wir sind Teil der Lösung, nicht des Problems»
9. Juni 2023 agvs-upsa.ch – Carsharing-Anbieter sind auf dem Vormarsch. Ausgebremst werden sie aber je länger, je öfter von den Städten, die Parkplätze abbauen. Verständlich, aber kontraproduktiv, findet Mobility-Chef Roland Lötscher.
«Die Ladeinfrastruktur ist eine riesige Herausforderung»: Mobility-Chef Roland Lötscher. Foto: Mobility
ysc. Mit den Zahlen dürfte man eigentlich ziemlich zufrieden sein: Erst vor kurzem hat die Carsharing-Firma Mobility die Marke von einer Viertelmillion Nutzerinnen und Nutzern geknackt. «In den letzten fünf Jahren konnten wir nochmals etwa 100'000 Kunden dazugewinnen», sagt Mobility-Chef Roland Lötscher in einem Interview mit der «NZZ».
Weniger glücklich ist Lötscher hingegen mit der Verkehrspolitik der schweizerischen Metropolen. «Der Parkplatzabbau in den Städten ist für das Carsharing ein Problem.» Dafür habe er zwar Verständnis, doch der Platz für Autos werde langsam knapp. Dabei seien doch Angebote wie jenes von Mobility «Teil der Lösung und nicht des Problems».
«Geteilte Fahrzeuge brauchen weniger Platz»
Lötscher nennt konkrete Zahlen: «Ein geteiltes Auto von Mobility ersetzt im Schweizer Durchschnitt elf private Fahrzeuge, in Zürich sind es sogar zwanzig.» Die Bevölkerung sei auf Mobilität angewiesen. «Nicht nur mit dem öffentlichen Verkehr und Velos, sondern auch mit Autos.» Ein Seitenhieb an die Politik von links-grün, die den MIV (motorisierter Individualverkehr) oft am liebsten gleich komplett aus den Zentren verbannen möchte. Lötscher hingegen findet: «Die Städte sollten bewusst exklusive Parkplätze für das Carsharing anbieten. Das ist eine effiziente Lösung, weil geteilte Fahrzeuge weniger Platz brauchen.»
Bereits heute ist Mobility an und in der Nähe von Bahnhöfen stark präsent. Nun wolle man «vermehrt auf öffentlichem Grund» Parkplätze mieten, erklärt Lötscher. «Vor allem in den Städten.» Allein: Es fehlt häufig der Platz dafür.
Zunehmen soll gemäss dem Mobility-Geschäftsführer auch die Zahl von E-Autos. 370 elektrische Fahrzeuge umfasse der Bestand momentan, sagt Lötscher. «Das sind etwas mehr als 10 Prozent unseres Fuhrparks.» Ziel sei es, die gesamte Flotte bis Ende 2030 elektrifiziert zu haben. So einfach sei das aber nicht: «Die Ladeinfrastruktur ist eine riesige Herausforderung. Wir sind von den Eigentümern abhängig, da wir die Parkplätze nur mieten.»
Wo möglich sollen die Standorte der Mobility-Autos mit Ladesäulen ausgestattet werden. Doch, räumt Roland Lötscher ein: «Das sind aufwendige Prozesse, nicht nur wegen der Baugesuche.»
«Die Ladeinfrastruktur ist eine riesige Herausforderung»: Mobility-Chef Roland Lötscher. Foto: Mobility
ysc. Mit den Zahlen dürfte man eigentlich ziemlich zufrieden sein: Erst vor kurzem hat die Carsharing-Firma Mobility die Marke von einer Viertelmillion Nutzerinnen und Nutzern geknackt. «In den letzten fünf Jahren konnten wir nochmals etwa 100'000 Kunden dazugewinnen», sagt Mobility-Chef Roland Lötscher in einem Interview mit der «NZZ».
Weniger glücklich ist Lötscher hingegen mit der Verkehrspolitik der schweizerischen Metropolen. «Der Parkplatzabbau in den Städten ist für das Carsharing ein Problem.» Dafür habe er zwar Verständnis, doch der Platz für Autos werde langsam knapp. Dabei seien doch Angebote wie jenes von Mobility «Teil der Lösung und nicht des Problems».
«Geteilte Fahrzeuge brauchen weniger Platz»
Lötscher nennt konkrete Zahlen: «Ein geteiltes Auto von Mobility ersetzt im Schweizer Durchschnitt elf private Fahrzeuge, in Zürich sind es sogar zwanzig.» Die Bevölkerung sei auf Mobilität angewiesen. «Nicht nur mit dem öffentlichen Verkehr und Velos, sondern auch mit Autos.» Ein Seitenhieb an die Politik von links-grün, die den MIV (motorisierter Individualverkehr) oft am liebsten gleich komplett aus den Zentren verbannen möchte. Lötscher hingegen findet: «Die Städte sollten bewusst exklusive Parkplätze für das Carsharing anbieten. Das ist eine effiziente Lösung, weil geteilte Fahrzeuge weniger Platz brauchen.»
Bereits heute ist Mobility an und in der Nähe von Bahnhöfen stark präsent. Nun wolle man «vermehrt auf öffentlichem Grund» Parkplätze mieten, erklärt Lötscher. «Vor allem in den Städten.» Allein: Es fehlt häufig der Platz dafür.
Zunehmen soll gemäss dem Mobility-Geschäftsführer auch die Zahl von E-Autos. 370 elektrische Fahrzeuge umfasse der Bestand momentan, sagt Lötscher. «Das sind etwas mehr als 10 Prozent unseres Fuhrparks.» Ziel sei es, die gesamte Flotte bis Ende 2030 elektrifiziert zu haben. So einfach sei das aber nicht: «Die Ladeinfrastruktur ist eine riesige Herausforderung. Wir sind von den Eigentümern abhängig, da wir die Parkplätze nur mieten.»
Wo möglich sollen die Standorte der Mobility-Autos mit Ladesäulen ausgestattet werden. Doch, räumt Roland Lötscher ein: «Das sind aufwendige Prozesse, nicht nur wegen der Baugesuche.»
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