Zusatzgeschäft: digitale Autoradios
«Die DAB+ Antenne im Handschuhfach ist ein ‹No-Go›!»
18. August 2022 agvs-upsa.ch – Wenn nicht jetzt, wann dann? Ernst Werder, Schweizer Pionier bei der Einführung der Digitalradio-Technologie, und Fahrzeugspezialist Sandro Angeloni appellieren an die Garagisten, sich rechtzeitig mit der Umrüstung des UKW-Radios auf DAB+ in Fahrzeugen auseinanderzusetzen. Geschäftsleiter der Würgler AG, Michael Hunziker, in Gränichen AG hat den Ernst der Lage erkannt und profitiert bereits jetzt von seinen Beratungs- und Umrüstungskompetenzen.
Geschäftsleiter der Würgler AG, Michael Hunziker, in Gränichen AG weiss, wie man digitale Radios umrüstet, aber es braucht Übung, wie er sagt. Fotos: AGVS-Medien
So unterschiedlich die Autos sind, so divers sind auch die Lösungen, wenn es darum geht, in einem älteren Fahrzeug ein analoges UKW-Radio auf DAB+ umzurüsten. Beim AGVS bereiten die Experten Ernst Werder und Sandro Angeloni seit 2019 in einem dafür konzipierten Kurs der AGVS Business Academy die Schweizer Garagisten auf den grossen Moment der Umstellung vor. Denn das Know-how kommt nicht über Nacht und nur wer Übung hat, geniesst in rund anderthalb Jahren, wenn der Empfang aller UKW-Sender 2024 in der Schweiz definitiv eingestellt wird, den entscheidenden Vorteil.
Die Nachfrage für eine Umrüstung komme in Wellen und laufe parallel zur Agenda der betroffenen Branchen, sagt Ernst Werder. «Sobald das Thema öfters in den Medien kommuniziert wird, machen sich wieder mehr Kunden Gedanken darüber, ihr Autoradio zu modernisieren.» 2024 werde die Nachfrage aber in die Höhe schnellen. Das sei so vor fünf Jahren auch in Norwegen passiert, als dort 2017 der analogen Ultrakurzwellen-Technologie den Garaus gemacht wurde. Um zu verhindern, dass sich hierzulande eine ähnliche Situation wiederholt, wie damals in den skandinavischen Autohäusern, müssen die Schweizer Garagisten gut vorbereitet sein und sich das entsprechende Know-how bis 2024 angeeignet haben. «In Norwegen bildeten sich vor den Betrieben Schlangen und nur wenige Garagisten wussten, wie kompliziert eine Umrüstung überhaupt sein kann», sagt Ernst Werder. Das führte zu unzufriedenen Kunden, weil sich unter anderem die elektronischen Bauteile in den modernen Autos gegenseitig beeinflussten und es deshalb in vielen Fällen mit dem Empfang von DAB+ haperte. Das liesse sich mit dem erworbenen Wissen durch den AGVS DAB+ Lehrgang und den richtigen Technologien verhindern.
Wer 20 der 25 Fragen der Experten Ernst Werder (rechts) und Sandro Angeloni (links) am Ende des Kurses richtig beantwortet, erhält den Kompetenzausweis. Der Betrieb wird anschliessend auf der Webseite dabplus.ch im «Garagenfinder» aufgeführt. So erscheint zum Beispiel Michael Hunziker (mitte), Geschäftsleiter der Würgler AG in Gränichen AG, als Umrüstungsspezialist.
Ernst Werder muss es wissen, kann er doch als Schweizer Pionier bei der Einführung der Digitalradio-Technologie bezeichnet werden. Von 2006 bis 2016 war er als Projektleiter, und später als Managing Partner der SRG-Tochtergesellschaft MCDT, massgeblich an der Einführung von DAB und DAB+ beteiligt. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet, um die Verbreitung des Digitalradios zu fördern. Ende 2016 stellten sie aber die Aktivitäten ein und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) übernahm. Dieses lanciert seit 2017 Informationskampagnen zum Thema.
Dass die Umrüstung in den Fahrzeugen vor allem Erfahrung braucht, bestätigt auch Michael Hunziker, Geschäftsleiter der Würgler AG, einem Bosch Car Service Partner, in Gränichen AG. Schon heute bringen zahlreiche Betriebe in seiner Umgebung die Kundenautos für eine Umrüstung zu ihm. Bei einem Besuch der AGVS-Medien widmete er sich gerade einem UKW-Radio in einem Toyota Verso-S, diesen mit einer Vollintegration auf DAB+ aufzurüsten. Hunziker nimmt das Armaturenbrett auseinander, montiert und verkabelt den zusätzlichen DAB+ Empfänger mit einem UKW/DAB+ Antennen-Splitter und baut die Teile wieder zusammen. Zum Schluss wird nur noch der Antennenstab auf dem Dach ausgewechselt. Von aussen nicht sichtbar, ist dieser Toyota nun in der Lage, DAB+ in bester Qualität über das werkseitig bestehende Originalradio zu empfangen. Auch der Empfang von UKW bleibt grundsätzlich erhalten. So einfach, wie es bei diesem Modell den Anschein macht, ist es in der Regel aber nicht immer. «Die ganze Umrüstung kann je nach Marke, Modell und Kundenanforderungen zwischen 30 Minuten und sechs Stunden variieren», sagt Hunziker. Besonders aufwendig seien die Arbeiten in moderneren und Oberklasse-Modellen. Als Laie solle man besser die Hände von solch einer Umrüstung lassen. «Sobald der Airbag, Lichtwellenleiter-Systeme oder Fahrzeugcodierungen im Spiel sind, dann Finger weg!»
Von günstigen Universal-Adaptern rät nicht nur Michael Hunziker, sondern auch Sandro Angeloni entschieden ab. Der Fahrzeugspezialist wurde von Ernst Werder für die Durchführung diverser Workshops zum Thema DAB+ in der ganzen Schweiz schon früh ins Boot geholt. Angeloni führt zudem in seinem Laden mit Einbauwerkstatt, der Exklusiv Car-Hi-Fi GmbH, die entsprechenden Produkte für sämtliche Fahrzeugmodelle. «Der Einfluss von Störungsquellen bei FM-Transmittern – dazu kann schon nur eine minderwertige Smartphone-Ladebuchse zählen – wird oft unterschätzt», sagt er. Mangelnde Frequenz, schlechte Qualität und die Schuldzuweisung auf die Technologie von DAB+ seien die Folgen. Ernst Werder ergänzt: «Wir haben schon erlebt, dass die DAB+ Klebeantenne aus ästhetischen Gründen in das Handschuhfach gelegt wurde, was für den DAB+ Empfang alles andere als optimal ist. Für einen guten Empfang muss sie zwingend an die Frontscheibe geklebt werden.«
Wenn ein Auto später verkauft werden soll, kommen die Kosten für eine Umstellung dann sowieso auf den Kunden zu. Ein Herauszögern macht deshalb keinen Sinn. Dieser Meinung ist Nicole Lauper aus Kölliken AG. Sie hat ihr Auto deshalb beim regional ansässigen Bosch Car Service in Gränichen von Michael Hunziker umrüsten lassen.
Was Hunziker bei der Frage nach den richtigen Produkten eine Menge Lehrzeit erspart habe, sei die Teilnahme am Kurs der AGVS Business Academy gewesen, wie er selbst betont. Die Kunden würden vor allem die professionelle Beratung schätzen und dass er auf individuelle Wünsche eingehen könne. «Nicht jeder will eine sichtbare Antenne an der Autoscheibe», sagt er. Zudem könne er öfters Zubehöre, wie etwa eine Lautsprecheranlage, miteinbauen. Für den Kunden heisst das, dass zwei Probleme auf einmal gelöst werden und dies zu günstigeren Konditionen.
Von seinem Wissen profitierte auch schon Nicole Lauper, eine Kundin aus Kölliken AG. «Ich bin froh, dass ich hier Antworten auf all meine Fragen erhielt», sagt sie. Sie habe schon so viel von der Umstellung gehört und sich schon länger Gedanken dazu gemacht. Auch in der Familie sei es öfters besprochen worden. Im Internet habe sie dann geschaut, was es so gibt und sich dann aber für eine Beratung beim Garagisten entschieden. «Ich habe beim Preis mit viel mehr gerechnet und war positiv überrascht», sagt sie. Sie empfehle allen, das Radio beim Garagisten umrüsten zu lassen. Und wenn dieser an die Grenzen kommt, bleiben Sandro Angeloni und Ernst Werder Ansprechpersonen: «Es gibt kaum eine Frage, die ich rund um das Thema DAB+ nicht beantworten kann», sagt Werder.
Millionen Fahrzeuge müssen in der Schweiz in den nächsten Jahren umgerüstet werden. Der nächste Kurs der AGVS Business Academy für Garagisten findet am 2. November 2022 in Kemptthal (STFW) statt. Holen Sie sich Ihren Kompetenzausweis!
Geschäftsleiter der Würgler AG, Michael Hunziker, in Gränichen AG weiss, wie man digitale Radios umrüstet, aber es braucht Übung, wie er sagt. Fotos: AGVS-Medien
So unterschiedlich die Autos sind, so divers sind auch die Lösungen, wenn es darum geht, in einem älteren Fahrzeug ein analoges UKW-Radio auf DAB+ umzurüsten. Beim AGVS bereiten die Experten Ernst Werder und Sandro Angeloni seit 2019 in einem dafür konzipierten Kurs der AGVS Business Academy die Schweizer Garagisten auf den grossen Moment der Umstellung vor. Denn das Know-how kommt nicht über Nacht und nur wer Übung hat, geniesst in rund anderthalb Jahren, wenn der Empfang aller UKW-Sender 2024 in der Schweiz definitiv eingestellt wird, den entscheidenden Vorteil.
Die Nachfrage für eine Umrüstung komme in Wellen und laufe parallel zur Agenda der betroffenen Branchen, sagt Ernst Werder. «Sobald das Thema öfters in den Medien kommuniziert wird, machen sich wieder mehr Kunden Gedanken darüber, ihr Autoradio zu modernisieren.» 2024 werde die Nachfrage aber in die Höhe schnellen. Das sei so vor fünf Jahren auch in Norwegen passiert, als dort 2017 der analogen Ultrakurzwellen-Technologie den Garaus gemacht wurde. Um zu verhindern, dass sich hierzulande eine ähnliche Situation wiederholt, wie damals in den skandinavischen Autohäusern, müssen die Schweizer Garagisten gut vorbereitet sein und sich das entsprechende Know-how bis 2024 angeeignet haben. «In Norwegen bildeten sich vor den Betrieben Schlangen und nur wenige Garagisten wussten, wie kompliziert eine Umrüstung überhaupt sein kann», sagt Ernst Werder. Das führte zu unzufriedenen Kunden, weil sich unter anderem die elektronischen Bauteile in den modernen Autos gegenseitig beeinflussten und es deshalb in vielen Fällen mit dem Empfang von DAB+ haperte. Das liesse sich mit dem erworbenen Wissen durch den AGVS DAB+ Lehrgang und den richtigen Technologien verhindern.
Wer 20 der 25 Fragen der Experten Ernst Werder (rechts) und Sandro Angeloni (links) am Ende des Kurses richtig beantwortet, erhält den Kompetenzausweis. Der Betrieb wird anschliessend auf der Webseite dabplus.ch im «Garagenfinder» aufgeführt. So erscheint zum Beispiel Michael Hunziker (mitte), Geschäftsleiter der Würgler AG in Gränichen AG, als Umrüstungsspezialist.
Ernst Werder muss es wissen, kann er doch als Schweizer Pionier bei der Einführung der Digitalradio-Technologie bezeichnet werden. Von 2006 bis 2016 war er als Projektleiter, und später als Managing Partner der SRG-Tochtergesellschaft MCDT, massgeblich an der Einführung von DAB und DAB+ beteiligt. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet, um die Verbreitung des Digitalradios zu fördern. Ende 2016 stellten sie aber die Aktivitäten ein und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) übernahm. Dieses lanciert seit 2017 Informationskampagnen zum Thema.
Dass die Umrüstung in den Fahrzeugen vor allem Erfahrung braucht, bestätigt auch Michael Hunziker, Geschäftsleiter der Würgler AG, einem Bosch Car Service Partner, in Gränichen AG. Schon heute bringen zahlreiche Betriebe in seiner Umgebung die Kundenautos für eine Umrüstung zu ihm. Bei einem Besuch der AGVS-Medien widmete er sich gerade einem UKW-Radio in einem Toyota Verso-S, diesen mit einer Vollintegration auf DAB+ aufzurüsten. Hunziker nimmt das Armaturenbrett auseinander, montiert und verkabelt den zusätzlichen DAB+ Empfänger mit einem UKW/DAB+ Antennen-Splitter und baut die Teile wieder zusammen. Zum Schluss wird nur noch der Antennenstab auf dem Dach ausgewechselt. Von aussen nicht sichtbar, ist dieser Toyota nun in der Lage, DAB+ in bester Qualität über das werkseitig bestehende Originalradio zu empfangen. Auch der Empfang von UKW bleibt grundsätzlich erhalten. So einfach, wie es bei diesem Modell den Anschein macht, ist es in der Regel aber nicht immer. «Die ganze Umrüstung kann je nach Marke, Modell und Kundenanforderungen zwischen 30 Minuten und sechs Stunden variieren», sagt Hunziker. Besonders aufwendig seien die Arbeiten in moderneren und Oberklasse-Modellen. Als Laie solle man besser die Hände von solch einer Umrüstung lassen. «Sobald der Airbag, Lichtwellenleiter-Systeme oder Fahrzeugcodierungen im Spiel sind, dann Finger weg!»
Von günstigen Universal-Adaptern rät nicht nur Michael Hunziker, sondern auch Sandro Angeloni entschieden ab. Der Fahrzeugspezialist wurde von Ernst Werder für die Durchführung diverser Workshops zum Thema DAB+ in der ganzen Schweiz schon früh ins Boot geholt. Angeloni führt zudem in seinem Laden mit Einbauwerkstatt, der Exklusiv Car-Hi-Fi GmbH, die entsprechenden Produkte für sämtliche Fahrzeugmodelle. «Der Einfluss von Störungsquellen bei FM-Transmittern – dazu kann schon nur eine minderwertige Smartphone-Ladebuchse zählen – wird oft unterschätzt», sagt er. Mangelnde Frequenz, schlechte Qualität und die Schuldzuweisung auf die Technologie von DAB+ seien die Folgen. Ernst Werder ergänzt: «Wir haben schon erlebt, dass die DAB+ Klebeantenne aus ästhetischen Gründen in das Handschuhfach gelegt wurde, was für den DAB+ Empfang alles andere als optimal ist. Für einen guten Empfang muss sie zwingend an die Frontscheibe geklebt werden.«
Wenn ein Auto später verkauft werden soll, kommen die Kosten für eine Umstellung dann sowieso auf den Kunden zu. Ein Herauszögern macht deshalb keinen Sinn. Dieser Meinung ist Nicole Lauper aus Kölliken AG. Sie hat ihr Auto deshalb beim regional ansässigen Bosch Car Service in Gränichen von Michael Hunziker umrüsten lassen.
Was Hunziker bei der Frage nach den richtigen Produkten eine Menge Lehrzeit erspart habe, sei die Teilnahme am Kurs der AGVS Business Academy gewesen, wie er selbst betont. Die Kunden würden vor allem die professionelle Beratung schätzen und dass er auf individuelle Wünsche eingehen könne. «Nicht jeder will eine sichtbare Antenne an der Autoscheibe», sagt er. Zudem könne er öfters Zubehöre, wie etwa eine Lautsprecheranlage, miteinbauen. Für den Kunden heisst das, dass zwei Probleme auf einmal gelöst werden und dies zu günstigeren Konditionen.
Von seinem Wissen profitierte auch schon Nicole Lauper, eine Kundin aus Kölliken AG. «Ich bin froh, dass ich hier Antworten auf all meine Fragen erhielt», sagt sie. Sie habe schon so viel von der Umstellung gehört und sich schon länger Gedanken dazu gemacht. Auch in der Familie sei es öfters besprochen worden. Im Internet habe sie dann geschaut, was es so gibt und sich dann aber für eine Beratung beim Garagisten entschieden. «Ich habe beim Preis mit viel mehr gerechnet und war positiv überrascht», sagt sie. Sie empfehle allen, das Radio beim Garagisten umrüsten zu lassen. Und wenn dieser an die Grenzen kommt, bleiben Sandro Angeloni und Ernst Werder Ansprechpersonen: «Es gibt kaum eine Frage, die ich rund um das Thema DAB+ nicht beantworten kann», sagt Werder.
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