ESA-Generalversammlung 2022
Ein neues Rekordergebnis und ein neuer Präsident
20. Mai 2022 agvs-upsa.ch – Die Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes ESA erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 416,9 Millionen Franken. Dies entspricht einem Plus von 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt einen neuen Rekordwert in der Geschichte der ESA dar – diese geht mit Hubert Waeber als neuen Präsidenten weiter.
cym/kro. Das Rekordergebnis wurde durch ein Wachstum in allen Bereichen und über alle Kanäle, also auch in allen Geschäftsstellen und dem ESA-Shop, sowie durch eine starke Disziplin bei den Kosten erreicht. Der scheidende ESA-Präsident Markus Hutter wies darauf hin, dass das hervorragende Ergebnis auch ein klarer Hinweis darauf sei, wie gross die Attraktivität des Autos bei der breiten Bevölkerung nach wie vor sei. Zum Ergebnis beigetragen haben dabei auch die meteorologischen Bedingungen im Winter 2021, die sich sehr vorteilhaft auf das für die ESA wichtige Reifengeschäft ausgewirkt haben. Und: Der Bereich Zubehör, Schmiermittel, Batterien und Carrosserie ist inzwischen sogar wieder auf dem Niveau angelangt, den er vor der Pandemie innehatte. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Umstände zeigte sich ESA-CEO Giorgio Feitknecht stolz, ein solches Ergebnis präsentieren zu können. Der Überschuss nach Abschreibungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Millionen Franken an.
Von der Generalversammlung einstimmig zum neuen ESA-Präsidenten gewählt wurde Hubert Waeber. «Es ist für mich eine sehr grosse Ehre, Präsident einer weltweit so einzigartigen Organisation wie der ESA zu sein», sagte der 61-jährige Freiburger. Er ist Vater von vier erwachsenen Kindern, Inhaber und Verwaltungsratspräsident der AHG-Gruppe und präsidiert den Eishockeyclub Fribourg-Gottéron. Abgelöst wurde der bisherige Präsident, Markus Hutter, der die ESA als Mitglied des Vorstandes und seit dem Jahr 1986 als Verwaltungsrat massgeblich mitgeprägt hat.
Bei allen statutarischen Geschäften wurden die Vorschläge des Vorstandes einstimmig angenommen. Neu in den Vorstand gewählt wurden: Patrick Erard, Heinz Frei, Stefan Frick, Renato Pacifico, Christian Pargger, Bertrand Pellet, Silvan Stahel und Alexander Zünd. Von der Generalversammlung einstimmig angenommen wurde auch die Verzinsung der Anteilscheine in Höhe von 2,5 Prozent. Die Generalversammlung der ESA zählt zu den grössten Anlässen der Schweizer Automobilbranche. Das stellte sie auch dieses Jahr unter Beweis: 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung nach Interlaken. Ein Rekordergebnis – auch hier.
Zu Auftritten in Interlaken kamen auch AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter und François Launaz, seit dieser Woche Ehrenpräsident von Auto-Schweiz. Beide erwiesen dem scheidenden ESA-Präsidenten ihre Referenz – und der ESA im Namen der von ihnen vertretenen Organisationen ihre Verbundenheit. Thomas Hurter wies bei allen Herausforderungen darauf hin, dass er Vertrauen in die Zukunft der Branche habe, weil sie «eine der innovativsten der Welt ist.» Launaz nahm in seiner emotionalen Rede ein Kuvert aus den 1950er-Jahre hervor: «Dieser Brief gehörte meinen Eltern. Es zeigt die Verbundenheit von mir und meiner Familie mit der ESA, die schon so weit zurückliegt», sagte er. Schon damals sei die Familie Mitglied gewesen und die Anteilsscheine seien in diesem Kuvert aufbewahrt gewesen.
Krönender Abschluss der Generalversammlung bildete anschliessend ein Konzert von Oesch’s die Dritten. Dass der Auftritt dem Publikum äusserst gefiel, zeigte sich immer am Ende eines Stücks. Dann nämlich gingen jeweils ein grosser Applaus und ein lautes Pfeifen durch die Menge. Während den Auftritten selbst, war das Publikum im Vergleich zur stimmungsvollen Performance auf der Bühne eher zurückhaltend und sang nur dann mit, wenn Melanie Oesch dazu anstimmte. Der durchs Band fröhliche Auftritt mit lustigen Wortspielen zwischen Vater Hansueli Oesch und Tochter Melanie würdigten die Gäste mit einer Standing Ovation.
«Wir schauen optimistisch in die Zukunft»
Die ESA geht gestärkt aus den vergangen zwei Jahren Pandemie heraus. Aktuell spürt sie, wie alle Akteure auf dem Markt, die Folgen von Pandemie und Ukrainekrieg. Das Werkstattgeschäft sieht ESA-CEO Giorgio Feitknecht auch für das zweite Halbjahr auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.
In welcher Form haben die vergangenen zwei Pandemiejahre die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der ESA verändert?
Giorgio Feitknecht: Die ESA hat heute eine sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert: Schweizweit und über alle Sortimentsgruppen ist die ESA im Vorjahresvergleich gewachsen. Insbesondere im Investitionsgüterbereich stellte die ESA – vermutlich als direkte Folge der Pandemie – eine verminderte Nachfrage an umfassenden Investitionsgüterprojekten fest. Erfreulicherweise war aber die Nachfrage nach Einzelgeräten im Investitionsgüterbereich gross.
In welcher Form haben die Pandemiejahre die Verbundenheit zwischen der ESA und ihren Mitbesitzern beeinflusst?
Der Erfolg der ESA zeigt die starke Verbundenheit – ohne die Treue der Mitinhabenden der ESA wäre eine solch positive Geschäftsentwicklung gar nicht möglich. Natürlich haben wir den fehlenden persönlichen Kontakt – auf den zählen wir bei der ESA nämlich – sehr bedauert. Und wir freuen uns umso mehr, sind unsere Mitinhabenden und Gäste heute so zahlreich an unserer Generalversammlung erschienen sind. Das tut gut – auch der Beziehung zu unseren Mitinhabenden und Kunden.
Inwiefern hatte die Pandemie Einfluss auf die Marktpositionierung der ESA?
Seit über neun Jahrzehnten zählen die Schweizer Garagisten und Carrossiers auf ihre Einkaufsorganisation. Als Genossenschaft ist uns gelungen, unsere Marktpositionierung während der Pandemie weiter zu stärken. Dazu beigetragen hat sicherlich auch das lancierte Massnahmenpaket «Zusammen sind wir stark 2021», das die ESA im ersten Halbjahr 2021 für ihre Kundinnen und Kunden lanciert hat.
Wo liegen aktuell die grössten Herausforderungen für die ESA?
Die Folgen der Coronapandemie, aber auch des Ukrainekriegs spüren aktuell alle Wirtschaftsakteure – auch die ESA – beispielsweise mit erschwerten Lieferbedingungen, die auf dem Beschaffungsmarkt herrschen. Langfristig fordert uns alle sicher auch der Wandel innerhalb der Branche heraus, Stichworte sind da Elektrifizierung, veränderte individuelle Mobilität, Fachkräftemangel, etc. Darauf stellen wir uns ein und schauen deshalb positiv optimistisch auf die Zukunft.
Wie schätzen Sie die Entwicklung für das zweite Halbjahr 2022 ein?
Die ESA ist stark positioniert, allerdings ist die kurz- und mittelfristige Entwicklung abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage und dem Markt. Der Neuwagenverkauf dürfte weiterhin problematisch verlaufen – wegen der Verfügbarkeitsproblematik. Den Verlauf des Werkstattgeschäfts erwarten wir ähnlich wie im letzten Jahr. Aber auch hier wird die Verfügbarkeit von Waren eine Rolle spielen. Wir setzen bereits heute gezielt Massnahmen um, um dem entgegenzuwirken. Und wir kommunizieren offen und transparent mit unseren Kundinnen und Kunden – wie sich das für eine Genossenschaft gehört.
cym/kro. Das Rekordergebnis wurde durch ein Wachstum in allen Bereichen und über alle Kanäle, also auch in allen Geschäftsstellen und dem ESA-Shop, sowie durch eine starke Disziplin bei den Kosten erreicht. Der scheidende ESA-Präsident Markus Hutter wies darauf hin, dass das hervorragende Ergebnis auch ein klarer Hinweis darauf sei, wie gross die Attraktivität des Autos bei der breiten Bevölkerung nach wie vor sei. Zum Ergebnis beigetragen haben dabei auch die meteorologischen Bedingungen im Winter 2021, die sich sehr vorteilhaft auf das für die ESA wichtige Reifengeschäft ausgewirkt haben. Und: Der Bereich Zubehör, Schmiermittel, Batterien und Carrosserie ist inzwischen sogar wieder auf dem Niveau angelangt, den er vor der Pandemie innehatte. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Umstände zeigte sich ESA-CEO Giorgio Feitknecht stolz, ein solches Ergebnis präsentieren zu können. Der Überschuss nach Abschreibungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Millionen Franken an.
Von der Generalversammlung einstimmig zum neuen ESA-Präsidenten gewählt wurde Hubert Waeber. «Es ist für mich eine sehr grosse Ehre, Präsident einer weltweit so einzigartigen Organisation wie der ESA zu sein», sagte der 61-jährige Freiburger. Er ist Vater von vier erwachsenen Kindern, Inhaber und Verwaltungsratspräsident der AHG-Gruppe und präsidiert den Eishockeyclub Fribourg-Gottéron. Abgelöst wurde der bisherige Präsident, Markus Hutter, der die ESA als Mitglied des Vorstandes und seit dem Jahr 1986 als Verwaltungsrat massgeblich mitgeprägt hat.
Bei allen statutarischen Geschäften wurden die Vorschläge des Vorstandes einstimmig angenommen. Neu in den Vorstand gewählt wurden: Patrick Erard, Heinz Frei, Stefan Frick, Renato Pacifico, Christian Pargger, Bertrand Pellet, Silvan Stahel und Alexander Zünd. Von der Generalversammlung einstimmig angenommen wurde auch die Verzinsung der Anteilscheine in Höhe von 2,5 Prozent. Die Generalversammlung der ESA zählt zu den grössten Anlässen der Schweizer Automobilbranche. Das stellte sie auch dieses Jahr unter Beweis: 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung nach Interlaken. Ein Rekordergebnis – auch hier.
Zu Auftritten in Interlaken kamen auch AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter und François Launaz, seit dieser Woche Ehrenpräsident von Auto-Schweiz. Beide erwiesen dem scheidenden ESA-Präsidenten ihre Referenz – und der ESA im Namen der von ihnen vertretenen Organisationen ihre Verbundenheit. Thomas Hurter wies bei allen Herausforderungen darauf hin, dass er Vertrauen in die Zukunft der Branche habe, weil sie «eine der innovativsten der Welt ist.» Launaz nahm in seiner emotionalen Rede ein Kuvert aus den 1950er-Jahre hervor: «Dieser Brief gehörte meinen Eltern. Es zeigt die Verbundenheit von mir und meiner Familie mit der ESA, die schon so weit zurückliegt», sagte er. Schon damals sei die Familie Mitglied gewesen und die Anteilsscheine seien in diesem Kuvert aufbewahrt gewesen.
Krönender Abschluss der Generalversammlung bildete anschliessend ein Konzert von Oesch’s die Dritten. Dass der Auftritt dem Publikum äusserst gefiel, zeigte sich immer am Ende eines Stücks. Dann nämlich gingen jeweils ein grosser Applaus und ein lautes Pfeifen durch die Menge. Während den Auftritten selbst, war das Publikum im Vergleich zur stimmungsvollen Performance auf der Bühne eher zurückhaltend und sang nur dann mit, wenn Melanie Oesch dazu anstimmte. Der durchs Band fröhliche Auftritt mit lustigen Wortspielen zwischen Vater Hansueli Oesch und Tochter Melanie würdigten die Gäste mit einer Standing Ovation.
Lesen Sie auch: Exklusives Interview mit Markus Hutter
«Für Leistung, Wahrnehmung und Image verantwortlich»
Markus Hutter präsidierte in den vergangenen sechs Jahren die Einkaufsgenossenschaft des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes. Jetzt tritt er altershalber zurück. Sein Präsidium fiel in eine herausforderungsreiche Zeit – aus der die ESA sogar noch gestärkt hervorging. Wie war das möglich?
«Für Leistung, Wahrnehmung und Image verantwortlich»
Markus Hutter präsidierte in den vergangenen sechs Jahren die Einkaufsgenossenschaft des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes. Jetzt tritt er altershalber zurück. Sein Präsidium fiel in eine herausforderungsreiche Zeit – aus der die ESA sogar noch gestärkt hervorging. Wie war das möglich?
«Wir schauen optimistisch in die Zukunft»
Die ESA geht gestärkt aus den vergangen zwei Jahren Pandemie heraus. Aktuell spürt sie, wie alle Akteure auf dem Markt, die Folgen von Pandemie und Ukrainekrieg. Das Werkstattgeschäft sieht ESA-CEO Giorgio Feitknecht auch für das zweite Halbjahr auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.
In welcher Form haben die vergangenen zwei Pandemiejahre die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der ESA verändert?
Giorgio Feitknecht: Die ESA hat heute eine sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert: Schweizweit und über alle Sortimentsgruppen ist die ESA im Vorjahresvergleich gewachsen. Insbesondere im Investitionsgüterbereich stellte die ESA – vermutlich als direkte Folge der Pandemie – eine verminderte Nachfrage an umfassenden Investitionsgüterprojekten fest. Erfreulicherweise war aber die Nachfrage nach Einzelgeräten im Investitionsgüterbereich gross.
In welcher Form haben die Pandemiejahre die Verbundenheit zwischen der ESA und ihren Mitbesitzern beeinflusst?
Der Erfolg der ESA zeigt die starke Verbundenheit – ohne die Treue der Mitinhabenden der ESA wäre eine solch positive Geschäftsentwicklung gar nicht möglich. Natürlich haben wir den fehlenden persönlichen Kontakt – auf den zählen wir bei der ESA nämlich – sehr bedauert. Und wir freuen uns umso mehr, sind unsere Mitinhabenden und Gäste heute so zahlreich an unserer Generalversammlung erschienen sind. Das tut gut – auch der Beziehung zu unseren Mitinhabenden und Kunden.
Inwiefern hatte die Pandemie Einfluss auf die Marktpositionierung der ESA?
Seit über neun Jahrzehnten zählen die Schweizer Garagisten und Carrossiers auf ihre Einkaufsorganisation. Als Genossenschaft ist uns gelungen, unsere Marktpositionierung während der Pandemie weiter zu stärken. Dazu beigetragen hat sicherlich auch das lancierte Massnahmenpaket «Zusammen sind wir stark 2021», das die ESA im ersten Halbjahr 2021 für ihre Kundinnen und Kunden lanciert hat.
Wo liegen aktuell die grössten Herausforderungen für die ESA?
Die Folgen der Coronapandemie, aber auch des Ukrainekriegs spüren aktuell alle Wirtschaftsakteure – auch die ESA – beispielsweise mit erschwerten Lieferbedingungen, die auf dem Beschaffungsmarkt herrschen. Langfristig fordert uns alle sicher auch der Wandel innerhalb der Branche heraus, Stichworte sind da Elektrifizierung, veränderte individuelle Mobilität, Fachkräftemangel, etc. Darauf stellen wir uns ein und schauen deshalb positiv optimistisch auf die Zukunft.
Wie schätzen Sie die Entwicklung für das zweite Halbjahr 2022 ein?
Die ESA ist stark positioniert, allerdings ist die kurz- und mittelfristige Entwicklung abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage und dem Markt. Der Neuwagenverkauf dürfte weiterhin problematisch verlaufen – wegen der Verfügbarkeitsproblematik. Den Verlauf des Werkstattgeschäfts erwarten wir ähnlich wie im letzten Jahr. Aber auch hier wird die Verfügbarkeit von Waren eine Rolle spielen. Wir setzen bereits heute gezielt Massnahmen um, um dem entgegenzuwirken. Und wir kommunizieren offen und transparent mit unseren Kundinnen und Kunden – wie sich das für eine Genossenschaft gehört.
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