Uniti 2022
Moderne Waschanlagen sind Alleskönner
Fotos: AGVS-Medien
cym. Robert Wattinger und Rolf Gerber, Inhaber der Waschtreff GmbH in Ermatingen am Bodensee, suchten an der Leitmesse nach der passenden Waschanlage. «Wir wollen in zwei neue Anlagen investieren, deshalb sind wir hier», sagt Rolf Gerber. Die beiden nahmen in Stuttgart unter anderem am Stand der spanischen Marke Istobal Platz, um sich beraten zu lassen. Die Offerten potenzieller Anbieter haben die beiden zwar schon im Vorfeld eingeholt. Aber: «Wir haben jetzt auch andere Anlagen getestet, die uns ebenfalls überzeugt haben», ergänzt er. «Die Marke Wash-Tec zum Beispiel, da wollen wir noch eine Offerte abwarten.» Ihr Ziel: Ab Januar 2023 sollen in ihrem Betrieb zwei moderne Anlagen laufen.
Beim Thema Autowaschen sind Emotionen im Spiel – beim Entscheid für die richtige Anlage gehören Service und Qualität zu den Kriterien. Robert Wattinger (rechts) und Rolf Gerber (links), Inhaber der Waschtreff GmbH, sind auf der Suche nach der perfekten Waschanlage.
Generell seien die Anforderungen an eine Waschanlage deutlich gestiegen, sagt Robert Wattinger: «Die Kunden sind auch kritischer geworden, was das Waschergebnis anbelangt.» Zudem seien neue Zahlungssysteme ein Bedürfnis. «Früher reichte Bargeld aus. Heute sind Twint und weitere Apps ein Thema.» Und: «Es muss auch immer ein bisschen wie in einer Disco sein», ergänzt Rolf Gerber. Es reiche nicht mehr aus, dass das Auto einfach sauber gewaschen werde. «Viel Licht und viel Schaum», fasst wiederum Wattinger zusammen. Spielereien, welche die beiden nicht immer nachvollziehen können, aber mit denen auch die Hersteller an der Messe punkten wollen. «Autowaschen muss für den Kunden ein Erlebnis sein, aber für uns als Betreiber ist der Service rund um die Anlage genauso wichtig, wie ein qualitativ hochwertiges Waschergebnis», erklärt Wattinger. Der Service sei ein zentrales Kriterium. «Wir müssen uns auf den Hersteller verlassen können. Wenn etwas nicht funktioniert, braucht es unkompliziert einen Service und jemand, der die Anlage rasch wieder repariert. «Eine Waschanlage muss immer laufen.»
Ebenfalls aus der Schweiz angereist, aber für die Ausstellerseite, waren die Mitarbeitenden des Familienunternehmens Mosmatic AG mit Sitz in Necker SG. Inmitten der Halle 3 stellten sie ihre Produkte aus. Ihren Stand betreuten neben Inhaber und Geschäftsführer Patrick Rieben vier Mitarbeitende. Unter ihnen Yannik Gabathuler, der seit Herbst die Stelle als Marketingleiter innehat. «Für uns stand ausser Frage, ob wir teilnehmen», sagt er, «der deutsche und europäische Markt sind für uns zu wichtig.»
Waren für die Beratung ihrer Mosmatic-Produkte zuständig: v.l.n.r Yannik Gabathuler, Roman Schenk, Dominic Aerne, Jorge Aznar Miguel.
Istobal: Die Spanier setzen auf smarte Lösungen
Nick Eichenberger, KSU-Bereichsleiter Waschanlagen mit der spanischen Kollegin von Istobal, María Ángeles Reyes López.
Auch die KSU A-Technik AG präsentiert sich mit der Generalvertretung des spanischen und international renommierten Herstellers Istobal an der Uniti. Sie stellen die neue Portalwaschanlage Istobal M’Wash 4 den Interessenten vor. Das Unternehmen setzt dabei auf smarte Lösungen. Will heissen: Die neue Waschanlage basiert auf der Nutzung von IoT (Internet-of-the-Things) und Big Data. Dank der digitalen Steuerung profitieren Betreiber beispielsweise vom Fernzugriff auf die Anlagen-Daten in Echtzeit. Auch bei den Waschprodukten setzt das Unternehmen seinen neuen Smartwash-Ansatz um. Beispielsweise ermöglicht eine neue Technologie das automatische und sichere Verdünnen und Mischen der chemischen Produkte von Istoabal.
Die KSU in Stuttgart vertreten und für Schweizer Kunden die erste Ansprechperson ist Nick Eichenberger. Er ist erst seit März bei KSU neuer Bereichsleiter Waschanlagen. «Besonders gefragt sind die technischen Innovationen, der Service rund um eine Waschanlage und die Effizienz», sagt er. «Themen, in denen die KSU sehr stark ist. Wir empfangen sehr viele Schweizer Kunden, auch aus der Romandie. Es ist erstaunlich, wie viele kommen», freut sich Eichenberger. «Wir haben ein grosses Netzwerk, das ist unser Vorteil.»
Inowa: Glasklares Wasser und weniger Unterhaltskosten
«Das aufbereitete Waschwasser aus unseren vollbiologischen Anlagen ist so glasklar wie normales Trinkwasser», sagt Klaus Steiner, Vertriebsleiter bei Inowa.
Beim Blick in einen ovalen Betonbehälter am Stand der Firma Inowa präsentiert sich das Neueste, was die Entwicklung im Bereich vollbiologischer Waschwasseraufbereitung für Portal- und Waschanlagen zu bieten hat. «Das Resultat ist glasklares Wasser», sagt Klaus Steiner, Iwona-Vertriebsleiter. Das Inowa System C6 Bio sei bereits an 30 Standorten in Österreich und in Deutschland im Einsatz und für Waschparks und Tankstellen mit hoher Frequenz gedacht. Der dreigeteilte Behälter vereint Schlammfang, Entnahmebecken und biologische Reinigungsstufen in einer Anlage. Die biologische Reinigung erfolgt durch einen in der Mitte positionierten Festbett-Bioreaktor und verursacht keinerlei Geruchsemissionen. «Einmal installiert, sind die Unterhaltskosten äusserst gering», sagt Steiner. Dies, unter anderem, weil der Festbettreaktor wartungsfrei sei. «Für die Mikroorganismen wird mit der Belüftung von unten und zugeführter Nahrung ein paradiesischer Lebensraum geschaffen.» Diese Form der biologischen Wasseraufbereitung ist bei gewerblichen Waschanlagen nicht mehr wegzudenken. In Dubai wird demnächst ein weiterer Standort mit dem System C6 Bio eröffnet. Auch in der Schweiz sei eine Zusammenarbeit im Gange. «Details werden aber noch keine verraten», so Steiner.
Ein Leuchtstreifen als neue DNA
Mehr Nachhaltigkeit bei den Wasch- und Pflegeprodukten. Die Otto Christ AG macht es vor und verzichtet auf Duft- und Farbstoffen. Man komme damit einem Kundenbedürfnis nach, sagt Ulrich Schiedewitz, Vertriebsleiter Wasch- und Pflegeprodukte.
Die Inszenierung rund um das eigentliche Autowaschen ist ein wichtiges Instrument geworden, um Kunden zu binden. Mit auffallenden Farben und einem Löwen mit leuchtenden Augen im Logo rückte sich auch die Otto Christ AG an der Uniti ins beste Licht. Die neue Designlinie nennt sich Blade und ist in den unterschiedlichsten Farben erhältlich. Merkmal: Ein durchgehend leuchtender Streifen, der sich von den allgemein eher dunkel gehaltenen Modellen abhebt. «Blade ist unsere neue DNA und ein Widererkennungsmal, das sich durch die ganze Produktepalette zieht», sagt Ulrich Schiedewitz, Vertriebsleiter Wasch- und Pflegeprodukte. Der Streifen ziere auch sämtliche Etiketten auf den Spül- und Seifenkanister der Firma und ebenso die neueste Waschanlage namens Alpha mitsamt dem dazu passenden Zahlungsautomaten. Die neue Portalwaschanlage drehte sich an der Stuttgarter Messe um die eigene Achse. «Die Gebläse-Leistung ist bei diesem Alpha Modell um ein Vielfaches stärker als seine Vorgänger, gleichzeitig sind die Programme aber leiser», erklärt Schiedewitz. Das Kundenbedürfnis gehe immer mehr in Richtung Leistung. Dank der rascheren Abfertigung, aber gleichbleibendem Waschergebnis, können auch mit Alpha mehr Kunden bedient werden. Gleichzeitig sei Nachhaltigkeit ebenfalls ein wichtiges Thema geworden. «Wir haben deshalb auch eine neue Linie bei den Wasch- und Pflegeprodukten auf den Markt gebracht», so Schiedewitz. Man habe auf sämtliche Inhaltsstoffe, die grundsätzlich als wasserschädlich gelten, verzichtet. Die Eco-Linie kommt beispielsweise ohne Einfärbung und ohne Duftstoffe daher. Zudem ist die Verpackung aus recyceltem Kunststoff. «Effizienz kombiniert mit Nachhaltigkeit, dieser Trend ist auch in der Autowaschanlagen angekommen», so der Vertriebsleiter. Das entspreche auch der Philosophie hinter Alpha. Gleichgeblieben sei die patentierte Gelenkeinrichtung. Anstatt dass die Seitenwalzen gerade nach unten zeigen, haben diese bei der Otto Christ AG einen leichten Knick in der unteren Hälfe. Diese Technik erlaubt eine gründliche Reinigung aller Autos und Konturen, weil sich die Vorrichtung an die Form des Autos anschmiegt und entlang der Konturen reinigt.
«Bei der Fahrzeugwäsche geht es um viel mehr, als saubere Autos.»
Linda Schrödter, Presse-Sprecherin, stand unter anderem Rede und Antwort für Fragen zur neuen abgespeckten Waschanlage von Kärcher.
Mit zwei Waschportalen und einer ganzen Reihe weiterer Produkte wartete der Messestand von Kärcher auf. Für Garagisten interessant ist die neueste Portalwaschanlage, die von Kärcher als Einstiegsklasse bezeichnet wird. Ihr grosser Vorteil: Sie ist wesentlich schlanker gebaut. Das Modell steht auf sehr schmalen Säulen. «Diese abgespeckte Einstiegsklasse ist für kleine Betriebe gedacht, die in erster Linie die Kundenautos nach einem Service waschen wollen», sagt Linda Schrödter, Presse-Sprecherin bei Kärcher. Moderne Anlagen seien oft viel breiter und würden entsprechend zu viel Platz benötigen. Die Waschanlage sei schlank, aber dennoch mit denselben bewährten Komponenten anderer Modelle ausgestattet.
Ebenfalls neu ist die SB-Waschanlage SB OB, eine Einzelwaschanlage mit drei Lanzen und mehreren Waschprogrammen. Die Pandemie habe zu einem Rückstau geführt, sodass man nun froh sei, endlich all die Innovationen, die auch während der Pandemie weitergingen, zu präsentieren, so Schrödter. «Alle haben wieder richtig Lust und Freude, sich endlich an einer Messe auszutauschen, das merkt man.» Es sei enorm, wie viele Menschen bereits am ersten Tag durch die Hallen schlenderten. «Wir sind eben haptische Wesen, wir wollen die Produkte spüren und sehen. Eine Messe ist etwas für alle Sinne», ergänzt Sebastian Steiner, Sales Director Wash System bei Kärcher Schweiz.
Wash-Tec: ESA-Partner präsentiert neues Waschportal
Foto: Wash-Tec«Remote» heisst das Zauberwort. Dank Fernsteuerung kann der Garagist am neuen Waschportal Smart Care viele Einstellungen selbst tagesaktuell überwachen und steuern. Angepasst werden können nebst den Waschprogrammen die Öffnungs- und Aktionszeiten sowie die Preise. An der Uniti wurde die neuste Entwicklung am Stand von Wash Tec als «komfortabelste fernsteuerbare Anlage im Markt, die es je gab» angepriesen. Die Autowaschtechnik-Spezialisten der ESA waren ebenfalls am Stand präsent. Wash Tec, seit über 40 Jahren exklusiver Partner der ESA, präsentierte in Stuttgart mehrere Neuheiten. Die Smart Care bildete mit den neuen flexiblen Optionen und den Connectivity-Services den Hingucker schlechthin. Die Monitoring-Funktion ermöglicht ein transparentes Waschgeschäft: Waschzahlen, Chemiefüllstände und Verbrauchszahlen sind zugänglich, gleichgültig, wo sich der Garagist gerade befindet. Ebenso besteht die Möglichkeit, neue oder existierende Waschprogramme selbstständig zu ändern und die Dosierung der Waschchemie anzupassen – ohne Einsatz des Servicetechnikers. Der Garagist wird sozusagen sein eigener Programmdirektor.
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